Klaus Schneider

Lebenswerk Koralmbahn: Hut ab vor diesem Steirer

(Bild: Krone KREATIV/Christian Jauschowetz)

In exakt einem halben Jahr geht die Koralmbahn in Betrieb – ein Meilenstein für die Steiermark und Kärnten. Klaus Schneider leitet das Milliarden-Projekt von Anfang an. Wer in diesen Wochen mit ihm spricht, erlebt einen beflügelten, zufriedenen Menschen. Sein Lebenswerk steht kurz vor der Vollendung. Wir ziehen den Hut!

Seit Dezember 2024 ist der Koralmtunnel baulich vollständig fertig. Am Freitag konnte meine Kollegin Hannah Michaeler im Rahmen einer Fachtagung in die 33 Kilometer lange Röhre fahren. Auch ÖBB-Projektleiter Klaus Schneider war mit im Zug. Er berichtete, dass die Testfahrten bisher erfolgreich waren und vor dem Abschluss stehen. Er war gelöst und erleichtert.

Am Anfang, vor 28 Jahren, war ein Zweizeiler: „Es ist eine Hochleistungsstrecke von Graz nach Klagenfurt zu planen“, so die Beauftragung im Jahr 1997. Eine Machbarkeitsstudie der TU Graz war die wissenschaftliche Grundlage. Daraus entstanden eine 130 Kilometer lange Hochgeschwindigkeitsstrecke inklusive Riesen-Tunnel, neuen Bahnhöfen und Unterflurtrassen.  

„Mir wurde es nie fad, denn es gibt ganz unterschiedliche Projektphasen. Vor zehn Jahren war ich im Tunnel im Gatsch, jetzt beschäftige ich mich mit der Inbetriebnahme von Hightech-Anlagen“, sagte Schneider in einem Interview mit der „Krone“ in seinem Büro. Auch hier – und bei einer Podiumsdiskussion wenige Tage später – herrscht der Eindruck: Eine große Last fällt von Schneider ab, es ist alles auf Schiene, auch wenn er selbst stets betont: „Im Ziel ist man erst, wenn man im Ziel ist.“ 

Schneider erzählt auch, dass viele in seinem Team seit 20 bis 25 Jahren mit dabei sind, dass er stark auf Eigenverantwortung und Vertrauen setzt. Es ist berechtigt, den Hut vor diesem Lebenswerk zu ziehen. Hier hat ein Steirer in seinem Berufsleben die richtigen Weichen gestellt.