In genau sechs Monaten ist es so weit: Passagiere kommen auf der Koralmbahn-Strecke in nur 45 Minuten von Graz nach Klagenfurt. Die „Krone“ hat vorab Einblicke bekommen.
Die Handy-Kameras laufen. Es herrscht Gedränge im Führerstand, als der Cityjet aus dem Bahnhof Weststeiermark ausfährt und auf die Südröhre des Koralmtunnels zusteuert. Auch für Lokführer Friedrich Gobetz ist das am Freitag eine Premiere. „Super“, fasst der Steirer aus Judendorf seinen Eindruck zusammen. „Jede neue Strecke ist ein Highlight in der Karriere. Das System ist wirklich ausgereift.“ Mit dieser Garnitur kann Gobetz nur 160 km/h fahren. Mit einem Railjet sind es etwa 230 km/h – die Fahrtzeit durch den 33 Kilometer langen Tunnel beträgt dann nur knapp acht Minuten.
„Dieses Projekt ist international herausragend“
Die Österreichische Verkehrswissenschaftliche Gesellschaft – kurz ÖGV – widmete sich in den vergangenen zwei Tagen der Bahn. „Die Intention war es, jetzt, kurz vor Fertigstellung des Projekts, Wissenschaft, Industrie und Verkehrsunternehmen zusammenzubringen“, erklärt Geschäftsführer Karl-Johann Hartig. Österreich und die beteiligten Unternehmen müssen sich nicht verstecken – im Gegenteil. „Dieses Projekt ist international herausragend, auch weil die Kosten eingehalten wurden. Man kann und muss es herzeigen.“
Welches Potenzial eine solche neue Verkehrsader hat, habe man auch auf der Weststrecke gesehen, sagt Hartig. „Es geht um schnelle und günstige Verbindungen, nicht nur auf dieser, sondern auch auf anderen Verbindungen, und um bessere Knotenpunkte.“
Perfekter Handyempfang
Für Studenten der technischen Unis und FHs, die am Freitag erstmals mit der Koralmbahn fuhren, geht es vor allem darum, dabei zu sein. „Echt geil“ findet ein junger Mann das, „einfach wegen der immensen Dimension.“ Internet- und Handyempfang laufen im Tunnel bereits perfekt, und auch den Evakuierungstunnel konnten die Teilnehmer besichtigen: In einer Röhre steigt man aus, eine Zwischenröhre fungiert als Flucht- und Rettungsbereich, in der anderen Röhre können Fahrgäste im Fall einer Evakuierung wieder abgeholt werden.
Die zweimonatige Testphase ist übrigens abgeschlossen, sagt Projektleiter Klaus Schneider. „Es ist gut gelaufen. Diese Woche sind wir die Strecke mit dem Railjet und 250 km/h befahren. Jetzt folgen die Schulungsfahrten.“ Die Aufregung steigt jetzt, genau sechs Monate vor der Eröffnung, immens. „Wir freuen uns sehr.“
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