Er ersetzt einen ursprünglich vorgesehenen Formel-1-Motor und sorgt natürlich hier nicht für Vortrieb, sondern für Druck in den hydraulischen Systemen; außerdem treibt er die Oxidator-Pumpe des Raketenmotors an. Diese Pumpe "füttert" das ab 480 km/h startende Raketentriebwerk in nur 20 Sekunden mit 800 Liter Wasserstoffperoxid, umgerechnet 40 Liter pro Sekunde. Auf dieses Tempo wird der Bloodhound von einem Turbofan-Triebwerk aus dem Eurofighter (Rolls-Royce EJ 200) gebracht.
Die Gesamtleistung des künftigen Rekordfahrzeuges summiert sich auf 135.000 PS. Nach 42 Sekunden soll der Pilot die 1.000-mph-Marke erreicht haben. Der aktuelle Weltrekord wird von Andy Green gehalten, der 1997 mit dem Thrust SSC eine Geschwindigkeit von 763,035 mph (1.227,985 km/h) erreichte. Auch im neuen Überschallfahrzeug Bloodhound sitzt der RAF-Pilot am Steuerknüppel.
Jaguar F-Type bei ersten Tests dabei
Anfang des Monats nahmen Bloodhound und Jaguar in Südafrika einen ersten Hochgeschwindigkeits-Tests vor. In der Hakskeen Pan (Northern Cape-Provinz) wurde mit Hilfe eines L-39-Kampfjets und eines Jaguar F-Type R AWD Coupé der Funkverkehr zwischen dem Rekordfahrzeug und seiner Bodencrew simuliert. Auf der relativ weichen Oberfläche der Wüste machte sich der ab Frühjahr nächsten Jahres erhältliche Allradantrieb des F-Type R bezahlt.
Jaguar assistiert darüber hinaus in enger Abstimmung mit Andy Green bei der Entwicklung des Cockpits. Dabei geht es neben ergonomischen Gesichtspunkten vor allem um die präzise Steuerung vitaler Regelkreisläufe wie Elektrik, Hydraulik, Startermotoren, Kontroll- und Sicherheitssysteme sowie Bremsen. Außerdem stellt der Autohersteller zwei schnelle Eingreiffahrzeuge, sogenannte Rapid Response Vehicles, für die Rekordversuche 2015 und 2016 zur Verfügung.
Derzeit wird der knapp 13 Meter lange und voll aufgetankt 6,4 Tonnen schwere Bloodhound SSC im SSC Bloodhound Technik-Center in Bristol nach und nach zusammengesetzt. Ein erster Roll-out ist für den kommenden Sommer geplant. Dann soll der Rekordjäger auf dem Flughafen von Newquay (Cornwall) einen Funktionstest mit Tempo 200 mph (321 km/h) absolvieren. Im Anschluss daran wird das Team nach Südafrika reisen, um den "Bluthund" in einem ersten Versuch bis auf 800 mph (1287 km/h) zu beschleunigen. Danach geht es zur Auswertung der Daten zurück nach England, ehe 2016 – erneut in Südafrika – der Angriff auf die 1000-Meilen-Mauer (1609 km/h, Mach 1,4) gestartet werden soll.
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