Ernsthaft ein Pkw!

Ob Lexus diesen Luxus-Dreiachser wirklich bringt?

Motor
01.11.2025 12:00

Weil Toyota eine neue Luxusmarke einführt, bekommt Lexus künftig mehr Freiheiten. Wozu das führen kann, ist auf der Japan Mobility Show zu sehen. Unter anderem kommt ein Dreiachser dabei heraus.

Bisher waren die Positionen im Toyota-Konzern klar geregelt: Toyota für die Masse, Lexus für die Klasse. Aber mit Einführung der neuen Luxusmarke Century sollen die Ingenieure von Lexus künftig mehr Freiheiten bekommen. Seit der erste Lexus LS „Luxus made in Japan“ definierte, haben sich die Spielregeln in diesem Segment komplett geändert, sagt Chefdesigner Simon Humphries. „Heute müssen sich große Limousinen mit Luxus-SUVs und Executive Vans messen. Jeder Kunde definiert Luxus anders.“

Seine Konsequenz: Lexus soll sich künftig von der engen Definition „Luxuslimousine“ lösen. Einst standen die beiden Buchstaben der LS-Baureihen für „Luxury Sedan“. Künftig sollen Käufer eines Lexus LS einen „Luxury Space“ betreten.

Zwillingsachse für vollen Luxus
Wie ein solcher super-komfortabler Wohlfühlort aussehen könnte, zeigt die Marke auf der Japan Mobility Show in Tokio. Das rund 5,50 Meter lange spektakuläre Konzeptfahrzeug mit drei Achsen erinnert allerdings weniger an ein Auto als an einen rollenden Rückzugsraum, wie eine noch luxuriösere Weiterentwicklung des Chauffeur-Vans LM.

(Bild: Lexus)
(Bild: Lexus)
(Bild: Lexus)
(Bild: Lexus)

Das für Pkw ungewöhnliche Konzept der sechs Räder soll für maximale Stabilität sorgen. Die deutlich kleineren Räder der Hinterachsen geben den Designern zudem die Möglichkeit, den Innenraum großzügiger zu gestalten. Das Ergebnis ist eine flache, breite Kabine mit riesigen Glasflächen und einem minimalistischen, aber wohnlichen Interieur sowie riesigen Schiebetüren. Statt eines Cockpits gibt es Lounge-Sessel, modulare Displays und fließende Lichtzonen. Das Design, so lässt Humphries das überraschte Messepublikum wissen, übersetze den Anspruch, Technik hinter Emotion zurücktreten zu lassen. „Autofahren ist schließlich immer noch ein emotionales Erlebnis”, glaubt der Brite, der im Toyota-Konzern auch für die Markenpositionierung zuständig ist.

Vom Kabinenroller bis zum Flugtaxi
Humphries will Lexus eine „360-Grad-Mobilität“ verordnen. Ein Ansatz, der nicht nur Autos, sondern auch andere Fortbewegungsformen einschließt. Denkbar seien autonome Fahrzeuge, Boote oder kleinere individuelle Mobilitätslösungen, die Geschäft und Freizeit, Bewegung und Rückzug miteinander verbinden. Auch die können Besucher der Messe in Tokio bewundern. An der rechten Seite thront ein Robo-Taxi mit sechs Rotorblättern über dem Lexus-Stand, links steht ein nicht weniger futuristisches Minimobil mit genau einem Sitzplatz.

(Bild: Lexus)
(Bild: Lexus)

Das Vehikel sieht aus wie ein Flugzeug-Sitz der Business Class, den Lexus in ein Schmalspurfahrzeug gezwängt hat, inklusive Halterung fürs Champagnerglas und Monitor in der aufschwingenden Tür an der Vorderseite. Was fehlt, sind Lenkrad und Pedale. Luxuriöses Fahren bedeutet in der Lexus-Welt eben doch, autonom gefahren zu werden und nicht selbst zum Volant zu greifen.

Die Zukunft von Lexus, so Humphries, bestehe nicht mehr darin, einfach Autos zu bauen. Seine Visio: Erlebnisse für Menschen zu erschaffen, die in einer vernetzten, oft überladenen Welt wieder Ruhe und Bedeutung suchen. Ob und wie dieser neue Luxusbegriff in künftigen Serienmodellen greifbar wird, bleibt abzuwarten. Ebenso, ob die Kunden außerhalb der Kernmärkte USA und Asien darauf anspringen. Sicher ist nur eins: Lexus will und soll sich stärker vom Wettbewerb abheben, der weiter um PS, Displaygrößen und Schnellladezeiten ringt, und das Gefühl in den Mittelpunkt stellen.

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