Kostspieliger Plan

So will IT-Riese Intel wieder alte Stärke erlangen

Elektronik
22.01.2022 15:46

Mitten in der Chipkrise will Intel seine Produktionskapazitäten mit dem Bau einer riesigen Anlage im US-Bundesstaat Ohio erweitern. Es würden bis zu 100 Milliarden Dollar (gut 88 Milliarden Euro) investiert, kündigte der größte US-Chipkonzern an. Die neue Fabrik ist Teil eines größeren Plans.

Die neue Fabrik ist Teil der Bemühungen von Intel-Chef Pat Gelsinger, die frühere Dominanz des traditionsreichen Halbleiterkonzerns wiederzuerlangen und die Abhängigkeit der USA von asiatischen Chip-Auftragsfertigern wie TSMC und Samsung zu verringern.

Intel plant auch in Europa neue Werke, hält sich zu möglichen Standorten aber noch bedeckt. Nur den Briten erteilte man nach dem Brexit bereits eine Absage. Gelsinger sagte dazu, er hoffe, in den nächsten Monaten eine Ankündigung machen zu können.

Deutschland rechnet sich große Chancen aus, einen Zuschlag zu erhalten. Als potenzielle Orte werden immer wieder Dresden, Penzing in Bayern und Magdeburg genannt.

20-Milliarden-Investment in Ohio nur der Anfang
In Ohio will Intel zunächst 20 Milliarden Dollar investieren und damit 3000 dauerhafte Jobs schaffen. Dies könne auf bis zu 100 Milliarden Dollar und insgesamt acht Fabriken aufgestockt werden, sagte er und fügte hinzu: „Das wäre die größte Halbleiter-Produktion auf dem Planeten.“

Gelsinger hat sich zum Ziel gesetzt, auch stärker in die Auftragsfertigung einzusteigen. Die jüngsten Ankündigungen zum Bau neuer Werke werden allerdings nichts an der aktuellen Chipknappheit ändern, die Autohersteller und Elektronikkonzerne zwingt, ihre Produktionen zurückzufahren. Gelsinger rechnet - siehe Video - hier bis in das nächste Jahr mit Engpässen.

USA und Europa locken Chipfertiger mit Subventionen
Die US-Regierung wie auch die EU-Kommission locken die großen Chipkonzerne mit attraktiven Subventionen, die allerdings auf beiden Seiten des Atlantiks noch festgezurrt werden müssen.

In den USA soll der Kongress über ein Subventionsprogramm von 52 Milliarden Dollar abstimmen. Die EU-Kommission will ihren Gesetzentwurf zur Förderung der Chipbranche in Europa Anfang Februar vorstellen. Im Moment werden mehr als zwei Drittel aller modernen Halbleiter in Asien hergestellt.

Laut Intel soll das Werk in Ohio 2025 an den Start gehen. 7000 Leute sollen während des Baus beschäftigt werden. Partner und Zulieferer wie Air Products, Applied Materials und LAM Research sollen bereits Interesse angemeldet haben, ebenfalls eine Präsenz in der Region zu eröffnen.

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