Chipriese packt aus:

Das lagert im geheimen Intel-Labor in Costa Rica

Elektronik
01.12.2021 14:01

Der US-Chipriese Intel betreibt im mittelamerikanischen Costa Rica ein mysteriöses Lagerhaus mit 1300 Quadratmetern Fläche und Labor, das auf 2500 Quadratmeter erweitert werden soll. Dort hortet der Chipspezialist nicht etwa Top-Secret-Projekte, sondern viele Jahre an IT-Geschichte.

Das berichtet das Wirtschaftsportal „Wall Street Journal“, das in Intels Geheimlager zu Besuch war: Das riesige Lagerhaus, dessen genauer Standort geheim gehalten wird, ist voll mit alten Prozessoren, Motherboards, Arbeitsspeicher und anderer Hard- und Software, die Intel erhalten will.

Der Grund: Intel will vorbereitet sein, wenn bei älteren Prozessoren beispielsweise Sicherheitslücken entdeckt werden. Mit der Hardware, die in Costa Rica gehortet wird, können Intels Ingenieure schnell typische Systeme der letzten Jahre nachbauen und Fehler und Sicherheitslücken auf der Original-Hardware genau erforschen.

Anlage soll noch vergrößert werden
Dem Bericht zufolge lagern in Intels Anlage insgesamt rund 3000 alte Hard- und Softwareprodukte, die auf ihren Einsatz warten. In den letzten Jahren kamen immer mehr Produkte hinzu, weshalb man die Lagerfläche nun von 1300 auf 2500 Quadratmeter nahezu verdoppeln will.

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Wir mussten tatsächlich auf eBay gehen und dort nach diesen Plattformen suchen.

Mohsen Fazlian, Intel

An die alte Hardware zu kommen sei mitunter gar nicht so einfach: Intel hat in dem Lager auch Chips, die es beim Hersteller selbst eigentlich gar nicht mehr gibt. Mohsen Fazlian, Chef der Produktsicherheit: „Wir mussten tatsächlich auf eBay gehen und dort nach diesen Plattformen suchen.“

Rund 1000 Aufträge pro Monat
Der Bedarf sei erstaunlich groß: Monatlich erhalte die Anlage in Costa Rica etwa 1000 Aufträge für Versuchsaufbauten. Diese werden in den Labors vor Ort zusammengebaut, Intel-Experten können sich dann von weitem mit der Hardware verbinden und notwendige Tests durchführen.

Anders Fogh, ein Informatiker, der diese Dienste fast täglich in Anspruch nimmt, ist froh über die Anlage. „Ich kann ein exaktes Replikat des eingesendeten Systems anfertigen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, ein Problem zu reproduzieren, was oft der beste Startpunkt ist.“

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