Walchs Schwung-Ansatz

Auf unsere Ski-Damen kann man wirklich stolz sein

Vorarlberg
30.12.2021 17:55

„Krone Vorarlberg“-Skiexperte Magnus Walch wirft einen Blick zurück auf das Jahr 2021 und analysiert, wie sich unsere Ski-Damen aus Vorarlberg geschlagen haben. Seine Bilanz ist sehr positiv, nicht nur wegen Ländle-Überfliegerin Katharina Liensberger.

Sie ist zurück. Und wie. Dachte man nach dem Riesentorlauf noch, dass Katharina Liensberger nach überstandener Coronainfektion nicht voll bei Kräften ist, hat sie sich gestern eindrücklich zurückgemeldet. Beim Slalom von Lienz feiert sie ihren ersten Podestplatz der Saison.

Und nicht nur sie ist zurück. Ein emotionales Comeback der besonderen Art feierte in Lienz auch Elisabeth Kappaurer. Lange, sehr lange ist es her, dass sie das letzte Mal in einem Weltcupstarthaus stehen durfte. Als Vorläuferin konnte sie am Dienstag endlich wieder dieses heißersehnte Gefühl erleben: Anspannung, Nervosität, Vorfreude. Ein Vorgeschmack auf das „richtige“ Comeback. Nach der Absage des Riesentorlaufs in Maribor, einem eher „leichten“ Hang, könnte das aber noch etwas dauern.

Bevor es für Liensberger & Co. im neuen Jahr mit dem Nachtslalom am Sljeme weitergeht, ein kurzer Blick zurück. Wie haben sich Vorarlbergs Ski-Damen heuer bisher geschlagen?

Eines vorweg: Auf die langfristige Entwicklung unserer Damen kann man wirklich stolz sein. Kaum zu glauben, aber noch 2015 gab es keinen einzigen Weltcuppunkt für Vorarlberg. Das hat sich in den letzten Jahren gravierend geändert. Ein Comeback im großen Stil sozusagen. WM-Titel und Kugelgewinn im Vorjahr durch Liensberger waren ein absolutes Highlight für den Vorarlberger Sport. Mit einem Sieg hat es für Kathi heuer noch nicht geklappt. Den darf sie sich meinetwegen aber auch gerne für Olympia aufsparen.

Für Olympia ist wohl auch eine zweite Vorarlbergerin fix gesetzt. Ariane Rädler - mein persönliches Highlight der bisherigen Saison. Sie fährt technisch auf einem enorm hohen Level und legt dazu noch diese beeindruckende Entschlossenheit an den Tag. Beste Voraussetzungen für Spitzenleistungen. Rang fünf beim Super-G in St. Moritz war erst der Anfang. Davon bin ich überzeugt.

Ariane ist aber nicht die einzige Speedfahrerin, die gut in Form ist. Auch Christl Scheyer konnte schon mit einem fünften Platz in der Abfahrt von Lake Louise aufzeigen. Und Vanessa Nussbaumer fuhr in Val d’Isere knapp an ihren ersten Weltcuppunkten vorbei. Durch ihren Fixplatz aus dem Vorjahr kann sie heuer ohne Qualidruck Erfahrungen auf den Abfahrtspisten sammeln.

Um genau diesen Weltcup-Fixplatz für die kommende Saison redet Emily Schöpf ganz vorne mit. Sie liegt derzeit auf Rang zwei der Europacup-Disziplinenwertung und konnte bereits eine EC-Abfahrt im Fassatal für sich entscheiden. Ihre Teamkollegin Michelle Niederwieser feierte dort mit Trainingsbestzeit ein eindrückliches Comeback nach ihrem Kreuzbandriss.

Und auf noch ein Comeback aus Vorarlberger Sicht dürfen wir uns in nächster Zeit freuen. Fast täglich sehe ich Nina Ortlieb beim Freifahren auf den Lecher Pisten. Wann genau es mit ihrer Rückkehr in den Weltcup soweit ist, ist noch nicht fixiert. Olympia hat sie auf jeden Fall noch nicht abgeschrieben. Die Daumen sind gedrückt.

Dass man sich in Vorarlberg bei den Damen keine allzu großen Sorgen um den Nachwuchs machen muss, zeigen auch die Leistungen auf FIS- und Europacuplevel. Für Magdalena Egger hat es bei den Weltcup-Slaloms bisher noch nicht ganz geklappt. Im Europacup zeigt die Formkurve aber schon nach oben. Geduldig weiterarbeiten ist die Devise.

Ein bisschen vom Pech verfolgt war Magdalena Kappaurer. Nach guten Leistungen beim Europacup-Auftakt verpasste sie wegen einer Covid-Infektion ihres Servicemanns die EC-Riesentorläufe in Andalo und muss sich jetzt mit höheren Startnummern wieder zurück nach vorne kämpfen. Beim Europacup-Auftakt hat auch Victoria Olivier gezeigt, dass mit mir ihr zu rechnen ist. Mit Rang 16 holte sie erstmals Punkte im Europacup.

Bei den FIS-Rennen in St. Lambrecht haben unsere Damen heuer richtig zugeschlagen. Und eine ganz besonders: Amanda Salzgeber konnte gleich dreimal vom obersten Treppchen lächeln. So kann es weiter gehen. Jetzt erst einmal einen guten Rutsch. Und dann weiterhin alles Gute im neuen Jahr. 😊

Magnus Walch
Magnus Walch
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