krone.at-Chronologie

Europa im Visier des blutigen Terrors

Ausland
03.11.2020 06:57

Manchester, Stockholm, Paris, Brüssel, Nizza, Berlin, Barcelona, immer wieder London und jetzt auch Wien: Europa ist in den vergangenen Jahren verstärkt ins Fadenkreuz von Terroristen gerückt. Seit dem Attentat auf die Redaktion des Satiremagazins „Charlie Hebdo“ in Paris im Jänner 2015 kamen bei Terroranschlägen Hunderte Menschen ums Leben, Tausende wurden teils schwer verletzt. Eine krone.at-Chronologie.

WIEN: Ein Terrorangriff in der Nähe des Schwedenplatzes und an mindestens fünf weiteren Tatorten erschüttert am 2. November 2020 die Wiener Innenstadt.

NIZZA II: Messerangriff am 29. Oktober 2020 in einer Kirche in Nizza, drei Menschen werden getötet.

PARIS VI: Ein Attentäter enthauptet am 16. Oktober 2020 in der Nähe von Paris einen Lehrer, der im Unterricht Mohammed-Karrikaturen gezeigt und zum Thema Meinungsfreiheit besprochen haben soll.

DRESDEN: Messerangriff am 4. Oktober 2020 auf Touristen in Dresden, ein Toter und ein Verletzter.

VILLEJUIF: Messerangriff im Jänner 2020 in der französischen Stadt. Bilanz: ein Toter und zwei Verletzte.

ROMAN-SUR-ISÉRE: Ein Attentäter attackiert im April 2020 Zivilisten mit einem Messer - zwei Tote und fünf Verletzte.

LONDON IV: Ein Attentäter attackiert im November 2019 Zivilisten mit Messer. Bilanz: drei Tote und drei Verletzte.

PARIS V: Anschlag auf die Polizeipräfektur im Oktober 2019: Zum Islam konvertierter Polizeibediensteter tötet vier Polizisten, einen verletzt er schwer.

UTRECHT: Ein Attentäter eröffnet im März 2019 das Feuer auf Passanten in einer Straßenbahn in der Nähe des Hauptbahnhofes. Drei Menschen sterben, neun Personen werden verletzt.

STRASSBURG: Fünf Tote bei Anschlag eines IS-Sympathisanten am 11. Dezember 2018 auf den Weihnachtsmarkt in Straßburg.

LÜTTICH: Am 29. Mai 2018 attackierte ein als Gefährder eingestufter, 36-jähriger Belgier zwei Polizistinnen und einen Passanten im belgischen Lüttich mit einem Messer und verletzte alle drei tödlich. Zuvor hatte er einen Mitgefangenen erschlagen. Der Attentäter Benjamin H. war erst einen Tag vor dem blutigen Angriff aus der Haft entlassen worden. Anschließend nahm er in einer Schule Geiseln, bevor er selbst von Sicherheitskräften getötet wurde. 

PARIS IV: Am 13. Mai 2018 wurde die französische Hauptstadt einmal mehr Schauplatz eines blutigen Terrorangriffs. Der aus Tschetschenien stammende und mit einem Messer bewaffnete Angreifer Khamzat Azimov tötete einen Passanten und verletzte vier weitere Menschen mit einem Messer, bevor er von Sicherheitskräften erschossen wurde.  Zuvor soll er mehrfach „Gott ist groß“ auf Arabisch gerufen haben. Der Angriff ereignete sich im beliebten Ausgehviertel nahe der Pariser Oper.

DEN HAAG:  Während der Feierlichkeiten anlässlich des Befreiungstages ging ein mit einem Messer bewaffneter Mann in Den Haag unter „Allahu akbar“-Rufen auf Passanten los. Drei Menschen wurden verletzt, bevor die Polizei den Messermann mit gezielten Schüssen ins Bein außer Gefecht setzen und verhaften konnte. Niederländischen Medienberichten zufolge soll der Angreifer bei den Behörden bereits wegen seines „verwirrten Verhaltens“ bekannt sein.

TREBES/CARCASSONE: Ein bewaffneter Franzose mit marokkanischen Wurzeln tötet in einem Supermarkt in der südfranzösischen Stadt Trebes mindestens zwei Menschen und nimmt weitere Geiseln. Einen weiteren Mann tötet der Angreifer auf dem Weg zum Supermarkt, als er sein Auto stiehlt. Der amtsbekannte 26-Jährige beruft sich laut Staatsanwaltschaft auf die Terrormiliz IS. Medienberichten zufolge will er die Freilassung von Salah Abdeslam, einem der Hauptverdächtigen der Terrorattentate von Paris 2015, erpressen. In der nahe gelegen Stadt Carcassone wird auf zwei joggende Polizisten geschossen, ein Beamter wird verletzt. Augenzeugen notieren Medienberichten zufolge an beiden Tatorten das gleiche Kennzeichen. Der Geiselnehmer wird von Beamten getötet.

WIEN: Am 12. März 2018 stürmt ein mit einem Messer bewaffnete 26-jähriger Österreicher mit ägyptischen Wurzeln, Mohamed E., vor der Residenz des iranischen Botschafters in Wien auf einen Soldaten zu. Der Beamte weicht zurück und will den Angreifer mit Pfefferspray abwehren. Nachdem das nicht gelingt, kommt es zum Kampf, Mohamed E. sticht auf den Wachposten ein. Dieser macht Gebrauch von seiner Dienstwaffe und erschießt den Angreifer. Der 26-Jährige war amtsbekannt und hatte sich wohl im Internet radikalisiert.

TURKU: Ein Angreifer sticht am 18. August 2017 in der finnischen Stadt mehrere Menschen nieder, zwei von ihnen starben. Der aus Marokko stammende Attentäter wird angeschossen und festgenommen. Er war laut der Polizei Anfang 2016 nach Finnland gekommen und hatte Asyl beantragt. Laut Medienberichten wurde der Antrag abgelehnt.

BARCELONA, CAMBRILS: Am 17. August 2017 rast gegen 17 Uhr ein Lieferwagen auf Barcelonas bekannter Flaniermeile Las Ramblas in eine Menschenmenge. Laut Augenzeugen mit bis zu 80 Stundenkilometern, im Zickzackkurs, um möglichst viele Personen zu erwischen. Die traurige Bilanz der Terroristen: 13 Tote und mehr als 100 Verletzte. In Cambrils, rund 100 Kilometer südwestlich von Barcelona, überfahren wenige Stunden später Terroristen auf der Flucht vor Einsatzkräften mehrere Menschen, infolge dieses Vorfalls stirbt eine weitere Frau an den Verletzungen. Vier der fünf Terroristen werden von einem Polizisten erschossen. Zugeschrieben werden die Attentate von Barcelona und Cambrils einer Terrorzelle aus insgesamt zwölf Personen.

BRÜSSEL: Am Hauptbahnhof Brüssels löst ein Attentäter am 20. Juni 2017 mit einem Bombenkoffer eine Explosion aus, er wird daraufhin von anwesenden Soldaten erschossen. Der Mann soll zuvor laut Augenzeugen "Allahu akbar" gerufen haben. Andere Personen kommen nicht zu Schaden, allerdings bricht am Bahnhof kurzzeitig Panik aus.

LONDON III: Am 19. Juni 2017 rast der aus Wales stammende Brite Darren Osborne vor einer Moschee mit einem gemieteten Lieferwagen in eine Gruppe Muslime. Ein Mann stirbt, Osborne wurde noch am Tatort festgenommen. Er rief, er wolle "alle Muslime töten".

LONDON II: Drei Angreifer steuern am 3. Juni 2017 in der Nacht auf Pfingstsonntag einen Lastwagen auf der London Bridge in eine Menschenmenge. Anschließend rasen sie weiter und attackieren schließlich im beliebten Ausgehviertel am Borogh Market Passanten mit Messern. Sieben Menschen sterben, Dutzende werden verletzt. Die Täter werden von der Polizei erschossen.

MANCHESTER: Bei einem Bombenanschlag am 22. Mai 2017 auf ein Popkonzert in Manchester werden 22 Menschen getötet. Ein Islamist bringt am Ende eines Popkonzerts von Teenie-Star Ariana Grande eine selbstgebaute Bombe zur Explosion. Es gibt knapp 60 Verletzte, darunter viele Kinder und Jugendliche.

PARIS III: Ein Angreifer feuert am 21. April 2017 mit einer Kalaschnikow auf einen Polizeiwagen auf den berühmten Champs-Élysées. Ein Polizist wird dabei getötet. Am 18. März 2017 versucht ein Mann auf dem Flughafen Orly einer patrouillierenden Soldatin das Gewehr zu entreißen und wird erschossen. Erst Anfang Februar war nahe dem Louvre-Museum ein Ägypter niedergeschossen worden, der sich mit Macheten auf eine Militärpatrouille gestürzt hatte.

STOCKHOLM: Ein gekaperter Lastwagen rast am 7. April 2017 in einer Einkaufsstraße erst in eine Menschenmenge und dann in ein Kaufhaus. Fünf Menschen werden getötet, 15 verletzt. Noch am selben Tag nimmt die Polizei einen 39-jährigen Usbeken unter Terrorverdacht fest.

LONDON I: Am 22. März 2017 steuert ein Attentäter ein Auto absichtlich gegen Fußgänger auf einer Brücke im Zentrum der Stadt und ersticht anschließend einen Polizisten. Von den Opfern auf der Brücke erliegen vier ihren Verletzungen. Sicherheitskräfte erschießen den Täter.

BERLIN: Am 19. Dezember 2016 rast ein Attentäter mit einem Lkw in den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz. Neun Menschen sterben, 50 werden verletzt. Der Anschlag erinnert schmerzlich an die Bluttat von Nizza (siehe unten), bei der ebenfalls ein Lkw als "Waffe" eingesetzt wurde.

ROUEN: Zwei Attentäter, die sich auf den IS berufen, nehmen am 26. Juli 2016 fünf Geiseln in einer Kirche in St. Etienne-du-Rouvray - einen Priester, zwei Nonnen und zwei Gläubige. Dem 84-jährigen Geistlichen schneiden sie die Kehle durch, eine weitere Geisel wird schwerst verletzt. Die Polizei erschießt die beiden Attentäter. Papst Franziskus spricht von einer "absurden Gewalttat" an einem "heiligen Ort, in dem die Liebe Gottes verkündet wird".

ANSBACH: Am 24. Juli sprengt sich ein 27-jähriger Syrer bei einem Musikfestival im Zentrum der bayrischen Stadt Ansbach in die Luft und verletzt dabei 15 Menschen. Der Mann war laut Angaben des bayrischen Innenministers Joachim Herrmann vor zwei Jahren nach Deutschland gekommen und hatte Asyl beantragt.

NIZZA: Der islamistische Attentäter Mohamed Bouhlel rast am 14. Juli 2016, dem französischen Nationalfeiertag, mit einem Lkw in eine Menschenmenge. 85 Menschen sterben, mehr als 300 werden verletzt. Bouhlel wird von der Polizei erschossen. Die Terrororganisation Islamischer Staat bekennt sich zu dem Anschlag, wobei es allerdings keine Hinweise gibt, dass der IS tatsächlich in Vorbereitung und Ausführung des Blutbads involviert war.

BRÜSSEL: Bei Anschlägen am 22. März 2016 am Brüsseler Flughafen und in der Metro der belgischen Hauptstadt werden 38 Menschen getötet. Am Flughafen handelt es sich um Selbstmordattentäter. Die Attacken werden nur wenige Tage nach einer Polizeiaktion in der Brüsseler Gemeinde Molenbeek lanciert, bei der der mutmaßliche Haupttäter der Pariser Anschläge vom November 2015 (siehe unten), Salah Abdeslam, verhaftet wurde.

ISTANBUL: Im März und Jänner 2016 reißen Selbstmordattentäter Dutzende Menschen in den Tod: im März in der belebten Istanbuler Einkaufsstraße Istiklal, im Jänner im historischen Zentrum Istanbuls. Dort zündet der Angreifer seine Bombe mitten in einer deutschen Reisegruppe nahe der Hagia Sophia und der Blauen Moschee. Die türkische Regierung weist der Terrormiliz Islamischer Staat die Verantwortung für die Anschläge zu.

PARIS II: Bei einer Serie koordinierter Anschläge töten Kommandos der Terrormiliz IS am 13. November 130 Menschen. Sie richten ein Massaker im Musikclub Bataclan an, beschießen Bars und Restaurants. Während des Fußball-Länderspiels Frankreich-Deutschland sprengen sich am Stade de France drei Attentäter in die Luft.

PARIS I: Im Jänner 2015 sterben bei einem Attentat auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" in Paris zwölf Menschen. Zu dem Anschlag bekennt sich die Terrororganisation Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel. In weiterer Folge kommt es in einem jüdischen Supermarkt in Paris zu einer Geiselnahme, bei der ebenfalls vier Menschen sterben.

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