Wer mindestens ein Jahr Melatonin-Präparate einnimmt, um besser schlafen zu können, hat ein deutlich höheres Risiko für eine chronische Herzschwäche. Das ergab jetzt eine fünfjährige Studie unter mehr als 130.000 schlaflosen Erwachsenen.
Die Forscherinnen und Forscher werteten elektronische Patientenakten von Erwachsenen aus, die mehr als ein Jahr lang Melatonin-Präparate eingenommen hatten. Diese verglichen sie mit gleichaltrigen Personen, die kein Melatonin zu sich genommen hatten. Das Ergebnis: Das Risiko, innerhalb von fünf Jahren eine Herzinsuffizienz zu entwickeln, war bei der Gruppe, die Präparate nahm, um 90 Prozent höher.
Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die Melatonin einnahmen, mussten zudem eher wegen Herzschwäche in ein Krankenhaus eingeliefert werden, und hatten ein fast doppelt so hohes Sterberisiko aus jeglichen Ursachen wie die Gleichaltrigen, die diese Präparate nicht schluckten.
„Nicht so harmlos wie gedacht“
„Solche Mittel gelten allgemein als sichere und ‘natürliche‘ Option zur Förderung eines besseren Schlafs. Daher war es bemerkenswert, solche breiten und signifikanten Anstiege der Häufigkeit schwerwiegender gesundheitlicher Folgen zu beobachten, selbst nach Berücksichtigung vieler anderer Risikofaktoren“, sagte Hauptautor und Oberarzt für Innere Medizin Ekenedilichukwu Nnadi aus New York. „Melatoninpräparate sind möglicherweise nicht so harmlos, wie allgemein angenommen wird. Sollte sich unsere Studie bestätigen, könnte dies Auswirkungen darauf haben, wie Ärzte Patienten über Schlafmittel beraten.“
Die American Heart Association (AMA) gab allerdings zu bedenken, dass die Analyse im Nachhinein nicht dazu geeignet sei, einen ursächlichen Zusammenhang zwischen der langfristigen Einnahme von Melatonin-Präparaten und Herz-Kreislauf-Komplikationen nachzuweisen. Die Datenbank hätte sowohl Länder umfasst, in denen Melatonin ärztlich verschrieben werden müsse (z.B. in einigen europäischen Ländern), als auch Länder wie die USA, wo das nicht der Fall sei.
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