Test in Texas

Weniger Kontrollen: Polizei straft per SMS ab

Web
17.01.2022 09:15

Autofahrer im texanischen Windcrest werden ab sofort seltener von der Polizei angehalten, wenn sie bestimmte Verkehrsverstöße begehen. Sie erhalten ihre Verwarnung oder auch Strafe im Rahmen des am Samstag im Pilotbetrieb gestarteten „Trusted Driver Program“ stattdessen per SMS.

Das Trusted Driver Program zielt laut einem Bericht von „Gizmodo“ darauf ab, die Anzahl der Kontrollen und Anhaltungen bei geringfügigen Verkehrsverstößen zu reduzieren. Die Polizei habe dann „mehr Zeit, um sich schweren Verbrechen zu widmen, wie betrunkenen oder rücksichtslosen Fahrern oder Rasern“, so Val Garcia, ein ehemaliger Beamter der Polizeibehörde von San Antonio und CEO des Trusted Driver Program, gegenüber dem lokalen TV-Sender KEN5.

Das webbasierte Programm ist demnach das erste seiner Art in den USA und ermöglicht es den Beamten, den Fahrern eine SMS-Nachricht mit Informationen zu ihrem Verkehrsverstoß oder auch zu einer Geldbuße zu senden, anstatt sie anzuhalten. Das nordöstlich von San Antonio gelegene Windcrest ist die erste Stadt, die das Programm pilotiert; in Zukunft könnte es auf andere Städte ausgeweitet werden.

Teilnahme freiwillig
Die Teilnahme am Trusted Driver Program ist freiwillig und erfolgt über eine Website, auf der sich Fahrer mittels persönlicher Angaben wie Name, Adresse, Fahrzeug- sowie Versicherungsinformationen registrieren. Auf Wunsch könnten zudem Angaben zu etwaigen Behinderungen oder Erkrankungen wie beispielsweise Autismus, Taubheit oder Diabetes gemacht werden, so Garcia. „Dies gibt Beamten vor Ort wirklich schneller Informationen, um eine Verkehrskontrolle zu handhaben und gegebenenfalls zu deeskalieren.“

Weitere Vorteile
Neben der Reduzierung von Verkehrskontrollen ermöglicht das Trusted Driver Program den Nutzern auch die Online-Bezahlung und -Verwaltung von Strafzetteln. Laut der Website des Programms können Nutzer ihre Bußgelder noch am selben Tag bezahlen, Strafzettel in einem „virtuellen Gerichtssaal“ anfechten oder eine Strafe durch die Teilnahme an einem Online-Kurs für defensives Fahren quasi kompensieren und somit abwenden.

„Aktiv Dialog verbessern“
Das Trusted Driver Program betont, dass es die Informationen, die Nutzer in ihren Profilen angeben, niemals verkaufen oder weitergeben wird. Auch könnte die Polizei den Standort der Teilnehmer nicht verfolgen. Die Verantwortlichen betonen außerdem, dass Personen, die sich für das Programm anmelden, nicht häufiger Strafzettel bekommen. Das Ziel des Programms sei es nicht, Einnahmen zu erzielen.

„Mitglied zu sein bedeutet, dass Sie aktiv die Verkehrssicherheit durch einen sichereren, digitalen Dialog verbessern. Außerdem werden elektronische Vorladungen nur von Beamten ausgestellt, die Zeugen eines geringfügigen Verstoßes sind“, heißt es auf der Website des Programms. „Trusted Driver ist nicht mit digitalen Verkehrsüberwachungssystemen verbunden, die die Wahrscheinlichkeit eines Bußgeldes erhöhen könnten.“

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