Ein Crossover ist eine Kreuzung aus zwei Fahrzeuggattungen. In diesem Sinne ist der jüngst vorgestellte Citroën C5 X eigentlich ein Dreieck, denn er soll drei in einem sein: Limousine, Kombi und SUV, bzw. Elemente davon tragen. Faktisch ist er das neue Flaggschiff der Franzosen und verspricht jede Menge Komfort. Die ersten Testfahrten werden erst im Herbst möglich sein, wir konnten immerhin schon mal Platz nehmen.
Platz ist ein gutes Stichwort, denn davon gibt es in dem 4,81 Meter langen Kreativmobil mit 2,79 Meter Radstand genug. Man sitzt gut und leicht erhöht auf den hervorragend gepolsterten Sitzen. Opulent geht es auf der Rückbank zu, jedenfalls in Sachen Raumangebot. Was das Ambiente betrifft, ist eher die Schwestermarke DS für Opulenz zuständig.
Zwar verspricht der Hersteller Eleganz („elegant wie eine Limousine, dynamisch wie ein Kombi und robust wie ein SUV“), die findet man im Innenraum aber nur beim ersten flüchtigen Blick. Die Gestaltung ist luftig-aufgeräumt, ein Zwölf-Zoll-Touchscreen beherrscht die Szene, darunter liegen tatsächlich drei echte Drehregler für die Klimaanlage, bravo! Doch die Materialien können höchste Ansprüche nicht erfüllen. Zu hart, zu Plastik. Wir befinden uns im D-Segment, da darf man sich schon etwas Edleres erwarten. Hier sei nochmals DS erwähnt. Vor allem die untere Hälfte des Armaturenbretts irritiert mit hartem Plastik. Vielleicht soll das SUV-Flair hineinbringen, aber es wird kaum jemand einen C5 X auskärchern wollen.
Kamera und Navitainment endlich adäquat!
Viel mehr Kritik wird’s allerdings nicht. Das Navitainment hat einen Riesenschritt nach vorn getan, es gibt endlich ein richtiges Menü, über das man alles bedienen kann. Optisch und logisch ansprechend. Und vor allem: Die Zeiten der Rückfahrkamera mit der Auflösung einer 90er-Jahre-Handykamera ist vorbei: Jetzt zeigt der Bildschirm ein glasklares Bild an, in der Vogelperspektive auch im Stand rundherum ums Auto. Früher musste man erst losfahren, damit die Lücke links und rechts vom Auto gefüllt wurde (extra Kameras in den Außenspiegeln - bei anderen Herstellern längst üblich) machen es möglich). Up to date ist auch das cloudbasierende Navi, die Sprachbedienung hört auf „hello, Citroën!“
Citroën schafft es wieder, sich von der Konkurrenz durch Eigenständigkeit abzuheben, ohne klassisch gestrickte Kunden zu verprellen. Die Linien sind gefällig, obwohl die Karosserieform so ungewöhnlich ist. Und 545 bis 1640 Liter Gepäck beherbergen kann. Der Ladeboden ist fast flach, die Ladekante niedrig. Besonderen Akustikkomfort verspricht die gedämmte Front- und Heckscheibe.
Die Assistenzsysteme übernimmt der Citroën C5 X im Wesentlichen vom C4, etwa das automatisierte Fahren oder das Proximity-Keyless-System, das die Türen automatisch entriegelt, wenn man sich dem Fahrzeug nähert. Außerdem sind Toter-Winkel-Assistent mit Fernerkennung, Rear Cross Traffic Alert und eine 180-Grad-Rückfahrkamera verfügbar. Neu ist auch ein erweitertes Head-up-Display.
Nur Hybrid kommt nach Österreich
Was den Antrieb betrifft, erspart Citroën seinen Kunden die Qual der Wahl, es wird zumindest zum Marktstart nur eine Version importiert: ein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit einer Systemleistung von 225 PS. Den kennen wir z. B. aus dem Peugeot 508, wo er ein maximales Systemdrehmoment von 360 Nm aufbringt. Hier wie dort besteht er aus einem 180 PS starken 1,6-Liter und einem Elektromotor mit 81 kW/110 PS. Geschaltet wird per Achtgangautomatik. Als rein elektrische WLTP-Reichweite wird für den Citroën C5 X 50 Kilometer angegeben.
Neu ist das Advanced-Comfort-Fahrwerk, das nun über eine adaptive Regelung verfügt, aber nicht wie im DS 9 per Kamera die Straße lesen kann.
Preise werden mit Bestellstart im Spätsommer bekannt gegeben, die Markteinführung ist für Anfang 2022 vorgesehen.
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