Audi ins All

Lunar quattro: Audi will Auto für den Mond bauen

Motor
22.01.2016 20:14

Audis sind praktisch allgegenwärtig - künftig könnte sogar einer mim All gegenwärtig sein: Die Ingolstädter wollen ein Mondauto bauen - den Audi lunar quattro. Dieses automatisierte Geländefahrzeug spätestens Ende 2017 an Bord einer Trägerrakete die mehr als 380.000 Kilometer zum Mond zurücklegen.

(Bild: kmm)

Der Rover ist Teil einer Kooperation mit der Berliner Ingenieurgruppe Part-Time Scientists, die am "Google Lunar XPRIZE" teilnimmt, einem Raumfahrt-Wettbewerb, der sich an Ingenieure und Unternehmer weltweit richtet und mit rund 30 Millionen Dollar dotiert ist. Audi steht der Mondexpedition mit Expertenwissen zur Seite - und eben dem Audi lunar quattro.

Um zu gewinnen, muss ein Team - zu 90 Prozent aus privaten Quellen finanziert - ein automatisiertes Fahrzeug auf den Mond bringen. Das Reglement des Wettbewerbs verlangt, dass der Rover mindestens einen halben Kilometer Distanz auf dem Mond zurücklegt und hochaufgelöste Bilder und Videos zur Erde übermittelt. Weiterhin muss das Geländefahrzeug spätestens Ende 2017 abheben.

Die Reise dauert fünf Tage und kostet - in der Kalkulation der Part-Time Scientists - etwa 24 Millionen Euro. Das Zielgebiet liegt nördlich des Mondäquators nahe der Landestelle der letzten bemannten NASA-Mondmission Apollo 17 aus dem Jahr 1972. In dieser Region herrschen Temperaturschwankungen bis zu 300 Grad Celsius; wenn hier die Sonne scheint, wird es wegen der fehlenden Atmosphäre bis zu 120 Grad heiß.

Die Part-Time Scientists sind die einzigen deutschen Teilnehmer. Im bisherigen Verlauf des Wettbewerbs wurde ihr Rover-Prototyp bereits mit zwei sogenannten Milestone Prizes ausgezeichnet. Mit diesen Preisen, die zusammen mit 750.000 Dollar dotiert waren, honorierte die Jury die Entwicklung des Rovers und seiner optischen Systeme. Die Berliner Forscher haben ihr Mondfahrzeug immer weiter verfeinert; umfangreiche Tests fanden unter anderem in den österreichischen Alpen und auf Teneriffa statt.

Weiterentwicklung zum Audi lunar quattro
Der Rover ist in weiten Bereichen aus hochfestem Aluminium aufgebaut und wiegt 35 Kilogramm. Bei der Weiterentwicklung zum Audi lunar quattro soll dieses Gewicht durch den Einsatz von Magnesium und durch Änderungen in der Konstruktion weiter sinken, obwohl das Fahrzeug etwas größer werden dürfte. Ein schwenkbares Solarpanel fängt das Sonnenlicht auf; der Strom gelangt in eine Lithium-Ionen-Batterie, die vier Radnabenmotoren speist. Alle vier Räder lassen sich jeweils um 360 Grad drehen.

Die Höchstgeschwindigkeit beträgt 3,6 km/h - viel wichtiger als das Tempo sind auf der Mondoberfläche jedoch robuste Offroadqualitäten und die Fähigkeit zur sicheren Orientierung. Ein beweglicher Kopf an der Fahrzeugfront trägt zwei Stereokameras, die detaillierte 3D-Bilder aufzeichnen. Eine dritte Kamera dient zur Untersuchung von Materialien und generiert extrem hochaufgelöste Panoramen.

Die Arbeitsgruppe, mit der Audi die Part-Time Scientists unterstützt, besteht derzeit aus zehn Mitarbeitern aus unterschiedlichen Fachabteilungen. Neben der Leichtbau-Kompetenz bringen sie unter anderem ihre Kompetenz für den permanenten Allradantrieb und den elektrischen Antrieb ein - hier lautet das Ziel, die Performance durch weitere Verbesserungen an E Maschinen, Leistungselektronik und Batterie weiter zu steigern.

Über das Projekt
Gestartet war der Google Lunar XPRIZE mit 34 Teams, derzeit sind noch 16 Gruppen dabei. Das Team Part-Time Scientists entstand Ende 2008 auf Initiative von Robert Böhme, der als IT-Berater in Berlin arbeitet. Die Mehrzahl der momentan über 70 Teammitglieder kommt aus Deutschland und Österreich. Experten aus drei Kontinenten, darunter der ehemals leitende NASA-Mitarbeiter Jack Crenshaw aus Florida, verstärken die Gruppe. Zu ihren Unterstützern zählen neben Audi mehrere Forschungseinrichtungen und Hightech-Unternehmen, so etwa NVIDIA, die Technische Universität Berlin, das Austrian Space Forum (OeWF) und das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

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(Bild: kmm)



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