Das neue Microsoft-Betriebssystem Windows 10 wird auf den PC-Markt nach Einschätzung von Gartner erst 2017 einen spürbar positiven Einfluss nehmen. Im laufenden Jahr werde der PC-Markt noch um ein Prozent auf 287 Millionen Geräte sinken. Für 2017 erwarten die Marktforscher dann allerdings einen Zuwachs von vier Prozent.
Zusammen mit Intels neuer Chip-Generation Skylake, die erstmals das volle Potenzial von Microsofts neuem Betriebssystem unterstützen soll, würden vor allem ultramobile Premium-Geräte und sogenannte Convertibles das Geschäft ankurbeln, schätzt Gartner-Analyst Ranjit Atwa.
Bislang kein Boost durch Windows 10
Traditionell hatte Microsoft in der Vergangenheit mit neuen Betriebssystemen immer wieder den Absatz neuer PC angekurbelt. Das Upgrade auf Windows 10 liefert der Softwarekonzern aber erstmals ein Jahr lang für private Nutzer kostenlos aus.
Lenovo-Chef Yang Yuanqing kritisierte zuletzt die Politik von Microsoft, das System kostenlos für ältere Systeme bereitzustellen. Windows 10 hätte eher mit neuen Geräten eingeführt werden müssen, die optimal auf das System abgestimmt sind, meinte Yuanqing auf der CES in Las Vegas.
Firmenkunden steigen schneller um
Vor allem Unternehmenskunden würden schneller auf Windows 10 umsteigen als bei früheren Upgrades, lautet die Einschätzung von Gartner-Analyst Atwal. Eine kürzere Test- und Evaluierungsphase vorausgesetzt, dürften viele Unternehmenskunden bereits Ende dieses Jahres auf das neue System migriert haben. Ein wichtiger Katalysator werde dabei die Attraktivität von Geräten sein, die sich sowohl als Notebook als auch als Tablet nutzen lassen.
Gartner geht davon aus, dass im Laufe des Jahres zusammengenommen 2,4 Milliarden PCs, Tablets, Ultramobiles und Mobiltelefone verkauft werden. Das entspreche einem leichten Anstieg von 1,9 Prozent. Die Kosten für die Verbraucher würden dabei jedoch bei konstantem Dollar-Wert erstmals um ein halbes Prozent sinken.
Smartphones bleiben Wachstumsmotor
Smartphones bleiben demnach auch weiterhin ein wichtiger Wachstumsmotor. Bis Ende 2016 werde ihr Anteil unter allen Mobiltelefonen 82 Prozent betragen, ein Zuwachs um 12 Prozent verglichen mit 2015.
Die Marktforscher beobachten jedoch auch einen Trend zu einfacheren Telefonen. Vor allem in China und einigen anderen aufstrebenden Märkten griffen die Nutzer immer häufiger zu Smartphones mit Standardfunktionen und günstigeren Preisen, sagte Gartner-Analystin Roberta Cozza. Solche Basis-Smartphones hätten inzwischen einige chinesische Markenanbieter im Programm.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.