Posting-Debatte

Anwalt Lansky prüft Klage gegen PR-Agentur

Web
06.12.2014 15:46
Der Wiener Rechtsanwalt Gabriel Lansky prüft derzeit eine Klage gegen die Wiener PR-Agentur Mhoch3. Die Agentur hatte vor drei Jahren im Auftrag der Kanzlei Lansky, Ganzger und Partner (LGP) einen Social-Media-Auftritt für die mutmaßlichen Opfer des früheren kasachischen Botschafters Rakhat Alijew organisiert. Lansky könnte deswegen ein Disziplinarverfahren drohen, weshalb der Jurist nun in die Offensive geht.

Im Rahmen der Social-Media-Aktivitäten von Mhoch3 wurden unter anderem zahlreiche, von LGP nicht autorisierte anonyme Postings an Online-Plattformen geschickt, um auf die Verdachtsmomente gegen Alijew, der damals noch in Malta lebte, aufmerksam zu machen. Gegen den Ex-Botschafter soll demnächst Anklage wegen zweifachen Mordes erhoben werden.

Das Magazin "Datum" hat kürzlich aufgedeckt, dass auch etliche renommierte Unternehmen sowie die ÖVP Kampagnen unter anderem mit anonymen Postings bei Mhoch3 in Auftrag gegeben haben. Gabriel Lansky hält fest, dass er dankbar für die Veröffentlichung des Artikels sei, da erst dadurch eine öffentliche Debatte um Fehlverhalten in der Online-PR beginnen konnte.

"Ich muss mich als Kunde auf Korrektheit verlassen können"
Seine Kanzlei will nun prüfen lassen, ob Mhoch3 bei der Umsetzung des beauftragten Projekts in der Causa Alijew gegen Richtlinien oder verbindliche Usancen der Branche verstoßen hat. Lansky: "Ich muss mich als Kunde darauf verlassen können, dass die Agentur korrekt arbeitet. Ich bin Anwalt und nicht Experte für Social-Media-Kommunikation. Wenn Mhoch3 Regeln verletzt hat und ich dafür jetzt angegriffen werde, kann ich das nicht hinnehmen."

Die Wiener Rechtsanwaltskammer hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Lansky wegen der angeblichen Negativkampagne ein Disziplinarverfahren drohen könnte. Die Vorwürfe seien derart, dass der Kammeranwalt bei einer Anzeige den Verdacht auf eine Verletzung von Standespflichten zu prüfen habe, hieß es.

Bei einer aktuellen Diskussionsveranstaltung (LGP Media Talks) in der Kanzlei Lansky zum Thema Online-PR verteidigte der Anwalt grundsätzlich die damalige Kommunikationsarbeit: "Alijew hat unter Einsatz von vielen Millionen Euro versucht, die Opfer und mich als Opferanwalt zu diskreditieren, um sich der Strafverfolgung zu entziehen. Dagegen hatte ich mich zu wehren und die Opfer zu schützen."

Bezahlte Postings durch PR-Agenturen auf krone.at verboten
Übrigens: Die Postings auf krone.at unterliegen strengen Richtlinien und werden von einer eigens geschulten "Forenpolizei" überwacht. Sie trägt dafür Sorge, dass Spam-Postings gelöscht und die Forenregeln eingehalten werden. Eine dieser Regeln: Jegliche gewerbliche Nutzung der krone.at-Kommentarfunktion ist untersagt, also auch die bezahlte Meinungsmache durch PR-Agenturen.

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