Mit Super-Technik

Cross Coupé: Dieser kleine BMW X6 ist ein Volkswagen!

Motor
30.11.2011 15:54
VW ist auf der Suche nach einer neuen Nische fündig geworden: Die Studie Cross Coupé vereint Stilelemente von SUV und Sportwagen zu einem viersitzigen Allradler mit abfallender Dachlinie. Stilles Vorbild ist der BMX X6 – VW macht es aber eine Nummer kleiner und sparsamer.
(Bild: kmm)

Studien geben immer einen Ausblick auf Kommendes. Das von VW nun auf der Tokyo Motor Show (3. bis 11. Dezember) präsentierte Cross Coupé erledigt das gleich in vierfacher Hinsicht. Neben dem kommenden Markendesign, einer möglichen Modellvariante und der künftigen Baukasten-Architektur zeigt der Crossover einen neuartigen Plug-In-Hybridantrieb in Allradauslegung.

Die auf der Messe enthüllte Studie markiert den ersten öffentlichen Auftritt von VWs neuer Modellarchitektur in der Kompaktklasse. Der sogenannte Modulare Querbaukasten, auf dem 2012 die siebte Generation des Golf Serienpremiere feiert, soll deutlich flexibler sein als das bisherige Plattformkonzept und mehr unterschiedliche Modelle zu niedrigeren Produktionskosten möglich machen.

Chancen für das Cross Coupé dürften gut stehen
Auch Bestseller wie der Kompakt-Van Touran und das SUV Tiguan kommen künftig aus dem konzernweit eingesetzten Baukasten. Eine Tiguan-Coupévariante ist daher nicht einmal unwahrscheinlich. Zunächst ist das Cross Coupé aber nur eine Studie, auch wenn sich ihre deutlich verkürzten Überhänge wohl künftig in ähnlicher Form bei Golf und Co. finden werden. Gleiches gilt für das neue Markengesicht, auf das das Showcar einen ersten Ausblick gibt. Auffälligstes Stilmerkmal ist die nun stärker in den Kühlergrill integrierte Frontbeleuchtung.

Mit einer Länge von 4,35 m, einer Breite von 1,87 m und einer Höhe von 1,52 m liegt das Cross Coupé zwischen Golf und Tiguan, der Radstand ist mit 2,63 m 52 mm länger als beim Golf und 26 mm länger als beim Tiguan. Der vordere Böschungswinkel beträgt 24,2 Grad, der hintere im Hinblick auf den Geländeeinsatz hervorragende 32,5 Grad. Das Cross Coupé soll zudem eine offroadtaugliche Bodenfreiheit kennzeichnen.

Antrieb mit "elektrischer Kardanwelle"
Eine weitere Premiere betrifft die Technik. Die neuartige Kombination aus zwei Elektromotoren und einem Verbrennungsmotor (150 PS, 210 Nm) ermöglicht zahlreiche unterschiedliche Betriebszustände.

Vorn im Motorraum befinden sich ein 150 PS starker TSI-Benziner mit maximal 210 Nm Drehmoment sowie ein Elektromotor mit 40 kW Leistung und 180 Nm Drehmoment. Diese zwei Motoren treiben zusammen oder jeweils einzeln die Vorderachse an. Soll das Cross Coupé im Allradmodus respektive rein elektrisch betrieben werden, schaltet sich ein weiterer, 85 kW starker Elektromotor mit 270 Nm hinzu, der als koaxialer Antrieb in das Hinterachslayout integriert wurde. Als Gesamtleistung des Systems (Ottomotor plus Elektroantrieb) ergeben sich maximal 195 kW/265 PS.

Ganz emissionsfrei geht es voran, wenn der 40 kW starke E-Motor an der Vorderachse mit seinem 85 kW starken Pendant an der Hinterachse gemeinsame Sache macht. Rund 45 Kilometer soll der Stromvorrat der Lithium-Ionen-Akkus halten. Die Batterien sind im Kardantunnel untergebracht; da aufgrund des doppelten E-Antriebs keine mechanische Welle mehr nötig ist, wird dort Platz frei. VW nennt das System „elektrische Kardanwelle“.

Geht der Stromvorrat zur Neige und ist keine Steckdose zum Nachladen in Sicht, fährt der Crossover im normalen Hybridmodus weiter. Wie üblich wird dann beim Bremsen und Verzögern Strom zurückgewonnen. Alternativ lassen sich die Batterien zudem auf Knopfdruck über den Verbrennungsmotor aufladen – sinnvoll etwa, wenn am Zielort emissionsfrei gefahren werden soll.

Als Gesamtreichweite mit geladenen Akkus und vollem Tank nennt VW 855 Kilometer. Der Normverbrauch liegt bei 2,7 Litern, gilt allerdings nur für den Mix von E- und Hybridantrieb auf den ersten 100 Kilometern. Ist der Verbrennungsmotor bei niedrigem Akkufüllstand permanent im Einsatz, steigt auch der Benzinbedarf. In Sachen Fahrleistungen kann die neue Motorenkombination bei der Beschleunigung gegenüber konventionell angetriebenen Autos noch mithalten: Lediglich sieben Sekunden vergehen, bis Tempo 100 aus dem Stand erreicht ist. Die Höchstgeschwindigkeit ist allerdings auf 120 km/h limitiert, um die Akkus nicht über Gebühr zu belasten. Das ist wenig auf deutschen Autobahnen, aber ausreichend für Japan mit seinen strengen Tempolimits.

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(Bild: kmm)



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