1978 bereits kam mit „Hardware Wars“ die erste hausgemachte Parodie auf „Star Wars“ heraus, lang bevor Mel Brooks die „Spaceballs“ auf die Reise schickte. In Insiderkreisen erzielen hochqualitative Kopien des Streifens mittlerweile Spitzenpreise.
Der Anfang: Bügeleisen als Raumschiffe
Technik und Effekte waren damals natürlich weit von professionellen Standards entfernt, deshalb machte man aus der Not eine Tugend und ließ mitunter etwa Bügeleisen als Raumschiffe durchs All fegen.
Die Sturmtruppen-Doku
Den Anstoß zur neuen Welle gab 1997 der Kurzfilm „Troops“: Angelehnt an die Quasi-Doku-Serie „Cops“ werden imperiale Sturmtruppen von einem Kamerateam auf ihrer Streife „begleitet“, während sie mit den üblichen Missetätern, Streitereien und Diebstählen zu tun bekommen. In diesem Fall etwa auf Luke Skywalkers Heimatplanet Tattooine.
Die technische und schauspielerische Qualität der Filme schwankt beträchtlich, aber eine teils fanatische Liebe zum Detail ist ihnen allen gemein. So sind einige der Filme wenig mehr als zehn Minuten lange Kampfszenen, die zwar keine Story bieten, dafür mit einer Choreografie aufwarten können, die jene des legendären Episode-I-Lichtschwertduells in den Schatten stellt.
Wenn Star Wars auf Monty Python trifft
Die Filme kommen nicht nur aus Amerika: Eine rege Fan-Community in England hat etwa Anfang 2000 den Streifen „The Empire Strikes Backyard“ hervorgebracht, eine Monthy-Python-artige Parodie, die zwar an den FX, dafür aber nicht an den Lachern gespart hat. Freunde britischen Humors werden es zu schätzen wissen, wenn Obi Wan mit dem Imperator im Duett singt.
Von der Randerscheinung zum Phänomen
Immer öfter werden auch „reguläre“ Kritiker auf die Fan-Filme aufmerksam: So hat im Jahr 2002 etwa der Kurzfilm „Duality“ großes Lob eingeheimst, der mit für die Zeit erstaunlichen Effekten und hochprofessioneller Computergrafik glänzte. Zwei Filmstudenten lieferten mit nichts mehr als einer Kamera, einer Blue-Screen und einem Macintosh-Computer eine kleine grafische Sensation. Etliche TV-Stationen berichteten über die Meisterleistung der jungen Nachwuchsfilmemacher.
Der (vorläufige) Höhepunkt: „Star Wars: Revelations“
Die jüngste Sensation ist allerdings „Star Wars Revelations“, ein mit aufwändigsten Mitteln produzierter Streifen, den der Grafiker und Ex-Schauspieler Shane Felux in zwei Jahren Arbeit produzierte. Rund 40 Personen aus jeder Ecke des Globus arbeiteten an dem Projekt, einige seiner Schauspieler mussten (unentgeltlich) vier Stunden mit dem Auto fahren, um an den Drehort zu gelangen. 20.000 Dollar später ist der vermutlich teuerste Fan-Film aller Zeiten nun endlich fertig; die Premierenfeier hielt der Regisseur samt Cast in einem Kino. Auf der Homepage kann der Film gratis heruntergeladen werden (siehe Link rechts).
„Revelations“ kann mit erstklassigen optischen und Sound-FX aufwarten; für die Musik hat Regisseur Felux sowohl einen eigenen Komponisten als auch einen Szene-Tontechniker angeheuert. Die Story des Films, die in der Handlung zwischen der jetzt erscheinenden Episode III und dem ersten Film der Original-Trilogie angesiedelt ist, hat die Frau des 33-jährigen Filmemachers geschrieben. Bereits kurz nach Erscheinen des lange erwarteten Films überschlugen sich die Kritiker mit Lob; die Download-Seiten waren auf Grund des hohen Andrang von Fans hoffnungslos überlastet. Mittlerweile funktionieren die Links aber wieder einwandfrei.
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