Schlechtes Investment?

Spekulant bleibt auf NFT von erstem Tweet sitzen

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14.04.2022 15:00

2,9 Millionen Dollar hatte Sina Estavi, Chef des auf Blockchain-Technologie spezialisierten Start-ups Bridge Oracle, im März 2021 für ein sogenanntes NFT des allerersten Tweets von Twitter-Gründer Jack Dorsey aus dem Jahr 2006 bezahlt. Die Kurznachricht sei ähnlich bedeutsam wie Leonardo da Vincis „Mona Lisa“, zeigte sich Estavi nach dem Kauf überzeugt. Dieser Auffassung sind aber offenbar nicht viele: Ein Versuch Estavis, den Tweet nun äußerst gewinnbringend weiterzuverkaufen, scheiterte grandios.

Rückblick: Im März 2021 bot Twitter-Gründer Jack Dorsey anlässlich des 15. Geburtstages des Kurznachrichtendienstes seinen allerersten Tweet vom 21. März 2006 als sogenanntes NFT (non-fugible token), dessen Echtheit mit der Blockchain-Datenkette der Krypto-Währung Etherium abgesichert wird, zum Verkauf an. Den Zuschlag erhielt schließlich Estavi. „Ich denke, Jahre später werden die Leute den wahren Wert dieses Tweets erkennen, wie das Gemälde der Mona Lisa“, zeigte er sich nach dem Kauf via Twitter davon überzeugt, ein erfolgreiches Investment getätigt zu haben.

50 Millionen Dollar oder mehr
Eine Auffassung, mit der Estavi ziemlich allein dastehen dürfte. Denn sein Versuch, das Twitter-NFT nun gewinnbringend weiterzuverkaufen, scheiterte grandios. „Ich habe beschlossen, diesen NFT (den ersten Tweet der Welt) zu verkaufen und 50 Prozent des Erlöses (25 Millionen Dollar oder mehr) an die Wohltätigkeitsorganisation @GiveDirectly zu spenden“, hatte der Bridge-Oracle-Chef in der Vorwoche getwittert, und den Wert seines NFTs damit mal eben auf 50 Millionen Dollar geschätzt - das mehr als 17-Fache seines Kaufpreises.

Dürftige Resonanz
Doch auch eine Woche später, am Donnerstagmittag, betrug das Höchstgebot auf der NFT-Verkaufsplattform OpenSea umgerechnet lediglich 6844,75 US-Dollar. Angesichts der bis dato eher mickrigen Angebote räumte Estavi gegenüber der britischen BBC daher nun ein, den Tweet möglicherweise nie zu verkaufen - es sei denn, er erhalte ein „hohes Gebot“. Wie hoch dieses allerdings sein müsste, damit er sein NFT verkauft, ließ Estavi offen.

„Letztes Jahr, als ich für diese NFT bezahlt habe, haben nur sehr wenige Leute den Namen NFT überhaupt gehört. Jetzt sage ich, dass dieses NFT die Mona Lisa der digitalen Welt ist. Es gibt nur ein Exemplar, und es wird nie wieder dasselbe sein“, zeigte sich Estavi weiterhin überzeugt vom Wert seiner Anschaffung. „Jahre später werden die Menschen den Wert dieses NFT erkennen“, fügte er hinzu. „Behalten Sie das im Hinterkopf.“

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