Russische Software

Italien will Kaspersky aus Verwaltung verbannen

Web
15.03.2022 08:57

Italien plant Regeln zur Verbannung russischer Technologie. So soll das russische Antivirus-Softwareprogramm Kasperky nicht mehr in Italiens öffentlicher Verwaltung zur Verfügung stehen, sagte der für den Geheimdienst zuständige Staatssekretär Franco Gabrielli in einem Interview mit dem TV-Kanal „Rete 4“ am Montagabend.

„Kaspersky ist eine der leistungsstärksten Antiviren-Softwares und wird seit 2003 in unserer öffentlichen Verwaltung genutzt. Kein europäisches Land, mit Ausnahme der Niederlande, hat sie verboten. Wir müssen uns jetzt von dieser technologischen und energetischen Abhängigkeit befreien, sonst kommen wir nicht weiter. Wir müssen verhindern, dass russische Technologie zu einem Angriffswerkzeug wird“, so Gabrielli.

Die Vorwürfe gegen Kaspersky sind nicht neu. Bereits 2017 hatten die USA unter Donald Trump das Unternehmen als „Gefahr für die nationale Sicherheit“ eingestuft. Die Befürchtung der US-Regierung: Kaspersky-Sicherheitssoftware könnte - mit oder ohne Wissen des Herstellers - Hintertüren für den russischen Geheimdienst enthalten, mit denen dieser im Bedarfsfall Angriffe auf kritische Infrastruktur wie das Stromnetz durchführen könnte.

Kaspersky weist Vorwürfe entschieden zurück
Firmengründer Jewgeni Kasperski (englische Schreibweise: Eugene Kaspersky) hatte die US-Vorwürfe strikt zurückgewiesen. Bei Kaspersky pflege man keinerlei „unpassende Kontakte“ zur russischen Regierung und werde keinesfalls Cyberwaffen für irgendeinen Staat der Erde entwickeln, hieß es damals. Dennoch hatten nach den USA auch Litauen und die Niederlande Kaspersky-Software vorsorglich von Behördenrechnern verbannt.

„Krieg ist für niemanden gut“
Jewgeni Kasperski selbst hatte sich am 1. März via Twitter zum Krieg in der Ukraine geäußert, ohne diesen allerdings als solchen zu bezeichen. „Wie der Rest der Welt stehen auch wir unter Schock angesichts der jüngsten Ereignisse. Das Wichtigste, was wir in dieser Situation tun können, ist, den ununterbrochenen Betrieb unserer Produkte und Dienstleistungen weltweit zu gewährleisten“, schrieb er. 

In einem weiteren Tweet ergänzte er: „Wir begrüßen die Aufnahme von Verhandlungen zur Lösung der gegenwärtigen Situation in der Ukraine und hoffen, dass sie zu einer Einstellung der Feindseligkeiten und zu einem Kompromiss führen werden. Wir glauben, dass der friedliche Dialog das einzig mögliche Instrument zur Lösung von Konflikten ist. Krieg ist für niemanden gut.“

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