„Vorsichtsmaßnahme“

Auch Niederlande wollen auf Kaspersky verzichten

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15.05.2018 08:58

Nach den USA und Litauen wollen auch die Niederlande aus Sorge über eine Einflussnahme der russischen Regierung auf den Einsatz von Software des Sicherheitsspezialisten Kaspersky verzichten. Es handle sich um eine Vorsichtsmaßnahme, erklärte Justizminister Ferdinand Grapperhaus.

Die russische Regierung verfüge über ein „offensives Cyberprogramm“, das unter anderem die Niederlande und deren Interessen ins Visier nehme. Als russisches Unternehmen müsse Kaspersky staatliche Anweisungen befolgen, schrieb Grapperhaus am Montag in einem Brief an das Parlament.

Die USA hatten Mitte September Kaspersky-Software wegen Spionageverdachts aus ihren Behörden verbannt. In Großbritannien warnte die für IT-Sicherheit zuständige Behörde NCSC heimische Ministerien vor der Verwendung von russischen Anti-Virus-Programmen. Auch Litauen hat ein Verbot von Kaspersky-Software erlassen und erklärt, diese könne die nationale Sicherheit gefährden.

Kaspersky weist Vorwürfe zurück und kündigt Rechenzentrum in der Schweiz an
Kaspersky hat die Vorwürfe zurückgewiesen und wiederholt beteuert, weder Beziehungen zu Regierungen zu unterhalten noch Hilfestellung bei Cyber-Spionage zu leisten. Als Konsequenz auf die Spionagevorwürfe kündigte das Unternehmen am Dienstag an, die Daten von Kunden aus Europa, Nordamerika, Singapur, Australien, Japan und Südkorea von Russland in die Schweiz zu verlegen. Ein neues Rechenzentrum in Zürich solle dafür bis Ende 2019 eingerichtet und von unabhängigen Kontrolleuren beaufsichtigt werden.  Zudem werde die Produktion der gebrauchsfertigen Software noch in diesem Jahr nach Zürich verlagert.

Kaspersky zählt zu den bekanntesten Anbietern von Anti-Virus-Software und bietet auch im deutschsprachigen Raum Programme zum Schutz von PCs und mobilen Geräten an. Zu seinen Kunden zählt die 1997 gegründete Softwareschmiede nach eigenen Angaben mehr als 400 Millionen Privatpersonen und rund 270.000 Unternehmen.

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