Getrübte Wanderfreuden

Bergboom verursacht immer mehr Unfälle

Gesund
20.05.2021 17:00

Im Corona-Jahr 2020 kamen laut Alpinunfallstatistik des Österreichischen Kuratoriums für Alpine Sicherheit (ÖKAS) 261 Menschen in Österreichs Bergen ums Leben, außerdem gab es 7.466 Verletzte. Dieser traugie Trend dürfte sich auch dieses Jahr fortsetzen. Wie aber kann man Unfälle verhindern?

„Um Fehleinschätzungen, Überforderung oder Übermüdung vorzubeugen, ist eine sorgfältige Routenplanung das Um und Auf“, betont Präventionsexpertin Dr. Johanna Trauner-Karner vom Kuratorium für Verkehrssicherheit (KfV). In einer Erhebung des KFV während der letzten Wandersaison konnte jeder 7. befragte Wanderer (15 Prozent) etwa  nicht angeben, welchen Schwierigkeitsgrad der Weg aufweist, auf dem er gerade unterwegs ist. 

Hier einige Sicherheitstipps der Profis: 

      • Schätze dein Können und deine Kräfte sowie jene der Begleiter, insbesondere von Kindern, ehrlich ein. Richte bei der Tourenplanung die Länge und die Schwierigkeit der Tour danach. Häufige Unfallursachen sind Übermüdung, Erschöpfung und Überforderung.
      • Eine sorgfältige Tourenplanung verringert das Risiko von unliebsamen Überraschungen. Plane eine Alternative, falls sich die Bedingungen vor Ort so verändern, dass eine Durchführung der Tour zu gefährlich wäre. Passe dein Verhalten während der Tour den aktuellen Umständen an. Jemand sollte wissen, welche Tour du dir vornimmst und wann du deine Rückkehr geplant hast. Verirren führt oft zu aufwändigen, langwierigen und teuren Sucheinsätzen
      • Passe deine Ausrüstung an die Witterung sowie an die Dauer, Art und Schwierigkeit der Tour an. Orientierungsmittel und Notfallausrüstung wie Karten, Topos, Rucksackapotheke, Biwaksack, Handy mit vollem Akku, akustische/optische Signalmittel sowie Regenschutz und eine Lampe solltest du immer dabeihaben.
      • Gehaltvolle Nahrung, die den Magen nicht beschwert, ist der ideale Energiespender. Lege regelmäßig Pausen ein. Trinke ausreichend. Dehydration kann zu einer gefährlichen Schwächung des Kreislaufs führen.
      • Hole schon bei der Tourenplanung Informationen von Wetter- und/oder Lawinenwarndiensten ein und beobachte die Wetterlage auch während der Tour ständig. Kehre bei einem Wettersturz rechtzeitig um bzw. suche Schutz. Nässe und Kälte führen rasch zu Unterkühlung und auch im Sommer schnell zu Leistungsverlust mit völliger Erschöpfung.
      • Hole schon bei der Tourenplanung Informationen von Wetter- und/oder Lawinenwarndiensten ein und beobachte die Wetterlage auch während der Tour ständig. Kehre bei einem Wettersturz rechtzeitig um bzw. suche Schutz. Nässe und Kälte führen rasch zu Unterkühlung und auch im Sommer schnell zu Leistungsverlust mit völliger Erschöpfung.
      • Das Tempo orientiert sich stets am schwächsten Mitglied einer Gruppe. Teile oder verlasse die Gruppe nie. Zu schnelles Gehen führt zu frühzeitiger Erschöpfung.

Allen Bergsportbegeisterten wird von Bergrettung und Alpinpolizei eine neue Ortungstechnologie empfohlen, welche die Personensuche bei einem Unfall oder einer Notlage deutlich vereinfachen kann. „Ein Rettungsreflektor, nur wenige cm lang mit einem Gewicht von 4 Gramm kann an Rucksäcken, Helmen oder Jacken simpel angebracht und im Ernstfall zum Lebensretter werden“, erklärt Oberst Hans Ebner von der Alpinpolizei. Am Polizeihubschrauber kann im Bedarfsfall ein Detektor montiert werden, mit dem man relativ rasch große Flächen absuchen kann.

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