Tempo!mat

Renault lässt sich 20 Minuten nicht abbremsen

Motor
18.03.2005 17:05
Zum wiederholten Mal ist ein Renault-Fahrer in Frankreich wegen einer Elektronik-Panne in eine gefährliche Situation geraten. Sein Geschwindigkeitsregler sei über 20 Minuten lang bei 87 Stundenkilometer blockiert gewesen, sagte der Fahrer der Tageszeitung "Le Parisien".
(Bild: kmm)
"Das Auto reagierte nicht mehr, ich konnte nicht bremsen, nicht auskuppeln und auch nicht die Chipkarte des Anlassers entfernen". Per Handy hätten ihm Renault-Techniker schließlich die richtigen Anweisungen gegeben, um das Auto zu stoppen.

Einem Automechaniker in vergleichbarer Lage gelang es, durch fünfmaliges Drücken des Startknopfes sein Auto wieder unter Kontrolle zu bringen. Der Automobilhersteller hat bislang keinen Fehler eingestanden. Möglicherweise habe der Fahrer Brems- und Kupplungspedal verwechselt, sagte ein Renault-Sprecher im Rundfunksender Europe 1.

Mit 200 km/h machtlos über die Autobahn
Der Autofahrer, der seinerzeit wegen einer angeblichen Elektronik-Panne mit rund 200 Kilometern pro Stunde über eine französische Autobahn gerast ist, dürfte das technische Problem nur erfunden haben. Renault hat das Fahrzeug von unabhängigen Gutachtern untersuchen lassen. Ergebnis: Der Vel Satis war in einwandfreiem Zustand.

Also doch nur eine gut erfundene Geschichte, um einmal unter Polizeiobhut ungestraft rasen zu dürfen? "Ich habe die Angst meines Lebens ausgestanden", sagte der Fahrer der Zeitung "Le Parisien. "Sehr unwahrscheinlich", mit diesen Worten kommentierte Renault-Chef Louis Schweitzer dagegen die Panne sofort.
 
Tempomat defekt oder Fantasie intakt?
Angeblich hat sich der Tempomat des Renault Vel Satis nicht ausschalten lassen, was den Mann gezwungen haben soll, mit etwa 200 km/h eine Stunde lang über die Autobahn zu rasen. Der Marokkaner rief mit dem Handy die Polizei an, die ihm sogleich in einer filmreifen Großaktion die Bahn frei räumte. Die Beamten warnten über Verkehrsfunk die übrigen Autofahrer. Sie ließen eine Mautstelle räumen, alle Sperren wurden beseitigt und vorsorglich Feuerwehr und Krankenwagen alarmiert.
 
Schließlich brachte er den Wagen doch zum Stillstand. Wie er das geschafft hat, darüber verstrickte sich der Mann später in Widersprüche. Mal wollte er die Zündschlüssel-Karte gezogen haben (was bei dem betreffenden Fahrzeug nichts bewirken würde); mal sagte er, er habe den Motor letztlich mit der Bremse abgewürgt.
 
Tatsächlich aber war die Geschichte von vornherein höchst unglaubwürdig. Selbst wenn der Tempomat Vollgas gibt, ist es kein Problem anzuhalten: Entweder man steigt auf die Kupplung (bzw. stellt den Automatik-Wählhebel auf "N") oder man tritt einfach auf die Bremse; die ist nämlich bei jedem Auto stärker als die Motorleistung.
 
Der Schnellfahrer hat übrigens schon einmal seinen Führerschein verloren, weil er betrunken zu schnell gefahren war.
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(Bild: kmm)



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