Wir haben den neuen "Wackelschuh" mit dem Namen "kyBoot" des Schweizer Schuh-Rebellen Karl Müller, der in Wien von Leichtathletin Patricia Kaiser und kybun-CEO Mikael Muegge vorgestellt worden ist, bereits getestet.
Das Gehen ist tatsächlich gelenkschonend. Die Bein-, Fuß- und Rumpfmuskulatur wird eindeutig trainiert. Auch die Balancefähigkeit wird massiv in Anspruch genommen. Der Schuh aktiviert laut dem Hersteller die Bein-Venenpumpe und schützt vor hartem Boden. Wenn's wahr ist, wird sogar der Kalorienverbrauch angekurbelt.
In den 90er-Jahren hatte der Erfinder Karl Müller (rechts im Bild) mit dem ersten Wackelschuh das gängige Konzept - Stützen, Führen, Dämpfen - auf den Kopf gestellt. Nach dem Verkauf der von ihm erfundenen MBT (Masai Barfuß Technologie) vor vier Jahren, hat er nun diese Weiterentwicklung auf den Markt gebracht – die vorerst nur in der Schweiz und in Österreich erhältlich ist.
Der kyBoot hat dem Entwickler zufolge keine Sohle mehr, "sondern eine Haut um einen Luftpolster". Die Millionen eingeschlossenen Luftbläschen sorgen für eine optimale Druckverteilung und dem Gefühl, auf einem weichen Naturboden zu gehen.
Der Boden ist heute fast überall hart und eben - perfekt für die motorisierte Fortbewegung, schlecht für den menschlichen Bewegungsapparat, so Karl Müller. Denn die Füße hätten sich im Lauf eder Evolution dem natürlichen - weichen, unebenen - Untergrund angepasst. Gleichzeitig tragen wir fast immer Schuhe - und zwar großteils solche, die laut dem Biomechaniker den Bewegungsablauf behindern. "Wo man dem Fuß eine Begrenzung setzt, wird auch die Muskulatur begrenzt. Die Folge sind Dysbalancen, Muskelverkürzungen und Verspannungen." Auf dem Luftkissen habe der Fuß hingegen "enorm große Bewegungsfreiheit". Das fördere den "aktiven Gang" und den gesundheitlichen Nutzen.
Univ. Prof. Dr. Christian Gäbler, Facharzt für Unfallchirurgie und Sporttraumatologie, empfiehlt den Schuh vor allem Patienten mit Haltungsfehlern und Knie-Problemen. Als "dynamisches Trainingsgerät" lindere der Schuh aber auch Schmerzsymptome beim bereits pathologischen Fuß und anderen Problemen des Bewegungsapparats, so Müller. Beim Umstieg müsse bedacht werden, dass eingelernte Schonhaltungen damit nicht mehr möglich sind. Da könne es vorübergehend zu einer "Erstverschlechterung" kommen.
Der Freizeitschuh darf übrigens durchaus auch als Laufschuh genützt werden. Müller warnt aber: "Es ist streng. Es ist so, als würde man auf einer weichen Matte laufen." Er empfiehlt, den Schuh eher zum Einlaufen und Aufwärmen zu tragen. Am Anfang sollte man eher sehr langsam laufen. "Nach 200 Metern brauchen Sie eine Pause." Testimonial Patricia Kaiser nützt den Schuh beim Einlaufen fürs Training und beim Dehnen. Gerüchten zufolge soll auch Prinz Albert von Monaco bereits in den Schuhen trainieren.
Weitere Informationen findest du in der Infobox.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.