Unerklärbare Werte

Volkswagen: Jetzt auch Probleme mit CO2-Ausstoß

Motor
03.11.2015 19:30
Einen Tag nach den neuen Vorwürfen gegen den deutschen Autoproduzenten Volkswagen, wonach auch bei Fahrzeugen von VW-Tochter Porsche bei den Abgaswerten getrickst worden sei, sind am Dienstag neue Unregelmäßigkeiten bekannt geworden. Der Konzern selbst räumte ein, dass bei internen Untersuchungen unerklärbare CO2-Werte festgestellt worden seien. Bisher ging es in der Abgasaffäre um Stickoxid (NOX).
(Bild: kmm)

Bei rund 800.000 Autos des Konzerns liegen die tatsächlichen CO2-Werte höher als angegeben, erklärte VW am Dienstagabend. Die wirtschaftlichen Risiken aus diesem neuen Problem würden auf rund zwei Milliarden Euro geschätzt.

Auch Benzinmotoren könnten betroffen sein
"Bei internen Untersuchungen ist festgestellt worden, dass es bei der Bestimmung des CO2-Wertes für die Typ-Zulassung von Fahrzeugen zu nicht erklärbaren Werten gekommen ist", hieß es in der Erklärung. Im Rahmen der derzeit laufenden Überprüfungen aller Prozesse und Abläufe bei Dieselmotoren ist laut VW aufgefallen, dass bei der CO2-Zertifizierung einiger Fahrzeugmodelle zu niedrige CO2- und damit auch Verbrauchsangaben festgelegt wurden. Betroffen seien ganz überwiegend Fahrzeuge mit Dieselmotoren. Das heißt, auch Benzinmotoren dürften betroffen sein.

Sicherheit der Fahrzeuge soll nicht betroffen sein
"Der Vorstand der Volkswagen AG bedauert zutiefst den festgestellten Sachverhalt und betont, dass der eingeschlagene Weg der Aufklärung und Transparenz konsequent weitergegangen wird", hieß es weiter. Die Sicherheit der Fahrzeuge sei in keinem Fall betroffen, hieß es. Eine verlässliche Bewertung des Umfangs der Unregelmäßigkeiten sei derzeit nicht möglich.

Der VW-Vorstand werde "unverzüglich" mit den zuständigen Zulassungsbehörden über die Konsequenzen dieser Feststellungen in einen Dialog treten. VW sei bestrebt, nach Absprache mit den zuständigen Behörden schnellstmöglich eine Klärung der weiteren Vorgehensweise sowie eine korrekte Einstufung der CO2-Werte bei den betroffenen Fahrzeugen vorzunehmen.

Neuer VW-Chef verspricht "schonungslose" Aufklärung
VW-Chef Matthias Müller versprach erneut, eine "schonungslose" Aufklärung. "Dabei machen wir vor nichts und niemandem Halt. Das ist ein schmerzhafter Prozess, aber er ist für uns ohne Alternative." Dies sei die Voraussetzung für die grundlegende Neuausrichtung des Konzerns.

Im September hatte das Unternehmen eingestanden, bei Abgastests auf dem Prüfstand mit Softwarehilfe die Ergebnisse für Diesel-Motoren manipuliert zu haben. Die Software schaltet in Testsituation in einen Sparmodus. In diesem Zusammenhang musste VW bereits 6,5 Milliarden Euro zurückstellen.

Aus dem Video-Archiv: Der ehemalige Porsche-Chef Matthias Müller übernimmt die Führung des VW-Konzerns nach dem Rücktritt von Martin Winterkorn.

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(Bild: kmm)



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