Keine Frage!

Öffentlichkeitsverbot für Religionen – sinnvoll?

Wenn es nach Stefan Vögel ginge, hätte der Papst wohl Auftrittsverbot – das wäre der Kirche wohl gar nicht recht.(Bild: AFP/ALBERTO PIZZOLI)

Der Kabarettist, Autor und Menschenkenner Stefan Vögel beantwortet Fragen, die sich andere erst gar nicht zu stellen wagen. Diesmal beschäftigt er sich damit, ob man seine Religion zur Schau stellen soll oder darf oder besser nicht. Ein Thema mit Diskussionspotenzial ... 

Die Religionsfreiheit gehört – neben der Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit – zu den wichtigsten Bürgerrechten in demokratischen Staaten. Leider sind Religionen historisch betrachtet und mit wenigen löblichen Ausnahmen umgekehrt nicht gerade bekannt dafür, die Meinungen Andersdenkender und Gläubiger zu achten oder gar zu schützen – speziell in Ländern, wo sich der Glaube mit weltlicher Macht verknüpft, statt dass er strikt von ihr getrennt würde. Man könnte daher behaupten, dass Religionen jene Freiheiten, die ihnen vom Staat zugestanden und die sogar durch ihn geschützt werden, umgekehrt nicht oder nur ungern und meist nur durch gesetzlichen Druck statt aus tiefer Überzeugung anderen Religionen zuteilwerden lassen.