Kleine Revolution

Wasser- statt Luftkühlung: BMW macht die GS neu

Motor
04.10.2012 08:01
Die BMW hat mit der GS vor 30 Jahren nicht nur die Gattung der Reiseenduros erfunden, sondern ist auch Marktführer bei den Zweirädern. Die jetzt vorgestellte fünfte Generation kann vieles besser und einiges mehr als ihre Vorgänger – und die GS bleibt dennoch ganz die Alte.
(Bild: kmm)

In der fünften Generation verabschieden sich die Bayern endgültig vom luftgekühlten Zweizylinder-Boxer. Der neue 1,2-Liter-Antrieb erhält erstmals eine Wasserkühlung, wenn auch nicht für alle Teile. "Nur thermisch hochbelastete Bereiche werden mit Flüssigkeit durchströmt, und zwar ausschließlich vertikal", sagt BWM Motorrad-Chef Stephan Schaller bei der Präsentation auf der Intermot in Köln. Dafür reichen zwei kleine Kühler, die aber nicht weiter auffallen. Diese sogenannte Präzisionskühlung stammt im Kern aus der Formel-1 und ermöglicht es, die bekannte Form des Motors mit den freistehenden Zylindern und seinen Kühlrippen beizubehalten. Und vor allem soll die GS damit für drohende schärfere Abgas- und Lärmgesetze fit sein.

Der Twin kommt nun auf 125 PS und ein Drehmoment von 125 Newtonmeter, bisher waren es 110 PS und 120 Nm. Damit soll der Spurt auf 100 km/h in 3,6 erledigt werden und die Höchstgeschwindigkeit deutlich über 200 km/h liegen. Das konnte zwar das Vorgängermodell auch schon gut, neu wird aber die Art und Weise der Fortbewegung sein. Die Bayern setzen bei der 238 kg (plus 10 kg) schweren GS nun unter anderem auf ein erstmals im Motorgehäuse integriertes Sechsganggetriebe mit Anti-Hopping-Ölbadkupplung. Auch Rahmen und Fahrwerk wurden komplett neu entwickelt. Der Stahlrohr-Brückenrahmen mit vorderer Telelever- und hinterer Paralever-Achse soll das Handling nochmals verbessern. Dabei hilft das semiaktive Fahrwerk, das sich automatisch den Bedingungen der Fahrbahn anpasst. Erstmals setzt BMW bei der GS nun E-Gas ein. Damit lässt sich optional die Motorcharakteristik einstellen. Fünf Fahrmodi sind wählbar.

GS bedeutet in BMW-deutsch seit 1980 "Gelände und Straße". Die R 80 G/S war die Begründerin des völlig neuen Segments der Reiseenduros. Weltenbummler und Tourenfahrer in allen Ecken der Erde setzen seit Jahren auf den robusten Boxer aus München. Bisher wurden über 170.000 Einheiten des Bikes weltweit verkauft.

Eier legende Wollmilchsau
Die dicke Bayerin kann fast alle Wünsche gleichzeitig erfüllen: großvolumiger Motor, ABS, ASC, elektronisches Fahrwerk, Griffheizung, Zusatzscheinwerfer, Bordcomputer, 20-Liter-Tank, höhenverstellbarer Fahrersitz, Handprotektoren, Alukoffer und und und. Die Optionsliste bietet unter anderem Anti-Schlupfregelung, verschiedene Fahrmodi, umschaltbares ABS und LED-Scheinwerfer mit Tagfahrlicht (erstmals bei einem Motorrad). Für mehr Komfort sollen nun ein in Höhe und Neigung verstellbarer Fahrersitz, ein verstellbarer Soziussitz und ein manuell verstellbarer Windschild sorgen. Mit dem von den Sechszylindermodellen bekannten Controller am linken Lenkergriff lässt sich durch das Bordmenü navigieren – ohne die Hand vom Lenker zu nehmen.

Trotz aller technischen Änderungen, für bayerische Verhältnisse kommt das schon einer Revolution gleich, unterscheidet sich die fünfte Generation von ihrem Vorgänger optisch kaum. Die GS ist auf den ersten Blick durch ihr breites, hohes und wuchtiges Auftreten sofort zu erkennen. Damit muss sie sich der erstarkten Konkurrenz von Ducati Multistrada 1200, Honda Crosstourer, KTM Adventure, Yamaha XTZ 1200 Super Tenere und Triumph Tiger Explorer erwehren.

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(Bild: kmm)



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