Viren-Ranking

Die Top Ten der Viren im ersten Halbjahr

Web
02.07.2005 15:50
Zafi-D vor Netsky-P und Sober-N: Das sind die häufigsten Viren, die die Computer der Nutzer im ersten Halbjahr 2005 befallen haben. Dieses Ranking hat der Computersicherheits-Spezialist Sophos erstellt.

Von Jänner bis Juni 2005 wurden 7.944 neue Viren entdeckt, was im Vergleich zum ersten Halbjahr 2004 einer Zunahme von 59 Prozent entspricht.

Neben dem erheblich gestiegenen Virenaufkommen stellte Sophos außerdem fest, dass die durchschnittliche Zeit bis zur Infektion eines Rechners immer kürzer wird: Mit einer Wahrscheinlichkeit von rund 50 Prozent wird ein Windows-PC ohne Virenschutz und aktuelle Sicherheits-Patches innerhalb von nur zwölf Minuten durch einen Internet-Wurm infiziert.

Weihnachtsgruß
Die monatliche Virenhitliste von Jänner bis April führte der in Ungarn entwickelte Wurm Zafi-D an. Er war für mehr als ein Viertel aller Sophos bekannten Angriffe verantwortlich. Getarnt als Weihnachtsgruß, verleitet Zafi-D die Anwender dazu, den infizierten Dateianhang zu öffnen.

Christoph Hardy, Security Consultant bei Sophos: „Das Überraschende an Zafi-D ist, dass er bis weit in den Frühling hinein in den Top Ten vertreten war. Obwohl er in den letzten zwei Monaten seine Spitzenstellung einbüßte, stellt er immer noch eine ernstzunehmende Bedrohung dar.“

Der zweisprachige Wurm Sober-N belegt den dritten Platz in der Halbjahresbilanz. Er wurde im Mai erstmals entdeckt und setzte sich noch im selben Monat an die Spitze der Viren-Charts, wo er den Wurm Zafi-D ablöste. Sober-N, der sich als Benachrichtigung über ein zugeteiltes Ticket zur Fußball-WM 2006 ausgibt, verbreitete sich innerhalb kürzester Zeit in 40 Ländern und befiel Tausende von Rechnern. Sober-N wartete unbemerkt im Hintergrund, aktualisierte sich später selbst und missbrauchte die PCs der betroffenen User als sogenannte Zombie-PCs, um ohne deren Wissen Neonazi-Propaganda-Mails zu versenden.

Ein weiterer alter Bekannter ist Netsky-P: Der gefährlichste Virus des Vorjahres hielt sich auch 2005 außerordentlich lange in den oberen Rängen der Top Ten. Sein deutscher Programmierer Sven Jaschan muss sich jetzt wegen Computer-Sabotage, Datenmanipulation und Störung öffentlicher Systeme vor Gericht verantworten. Er hat zugegeben, sowohl den Netsky- als auch den Sasser-Wurm vor über einem Jahr geschrieben zu haben.

Verdreifachung bei Trojanern
Was die Anzahl der Key-logging-Trojaner angeht, registrierte Sophos in diesem Jahr eine Verdreifachung. Bei Key-logging-Trojanern handelt es sich um Schadprogramme, die die auf dem PC eingegebenen Tastenfolgen speichern. Sie gelangen über E-Mail-Anhänge oder Links in die betroffenen Unternehmen und werden meistens von Hackern benutzt, um von außerhalb geschäftskritische Informationen zu stehlen, oft auch um weitere Angriffe zu starten.


Von Januar bis Juni 2005 waren folgende Viren am häufigsten in den monatlichen Top Ten vertreten:

1.     W32/Zafi-D       25,3 %
2.     W32/Netsky-P     17,5 %
3.     W32/Sober-N      10,3 %
4.     W32/Zafi-B       4,7 %
5.     W32/Netsky-D     3,8 %
6.     W32/Mytob-BE     2,6 %
7.     W32/Netsky-Z     2,3 %
8.     W32/Mytob-AS     2,0 %
9.     W32/Netsky-B     1,9 %
10.    W32/Sober-K      1,7 %
              Sonstige    27,9 %

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