Der mexikanische Telekommunikationskonzern America Movil hat seinen Anteil an der teilstaatlichen Telekom Austria um 5,55 Prozent auf 56,55 Prozent erhöht, teilte die Telekom Montagabend mit. Die Mexikaner rund um Firmeninhaber Carlos Slim, einem der reichsten Menschen der Welt, sind vor elf Jahren beim heimischen Marktführer eingestiegen, sie haben damals 21 Prozent von dem österreichischen Investor Ronny Pecik übernommen.
Bis ins Jahr 1998 befand sich die damals noch mit der Post vereinte Post & Telekom Austria im vollständigen Staatsbesitz. Kurz vor dem Jahrtausendwechsel stieg die Telecom Italia mit 25 Prozent bei der Telekom ein. „Wir möchten Österreich zum Angelpunkt der Übertragungsdienste in Mittel, Ost- und Südosteuropa machen“, hieß es damals von den Italienern.
Im Jahr 2000 ging die Telekom unter Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) und Finanzminister Karl-Heinz Grasser an die Börse, damals zu einem Ausgabepreis von 9 Euro je Aktie, aktuell notiert sie bei knapp 7 Euro.
2012 kam dann der Einstieg von Carlos Slim, der nun deutlich mehr als die Hälfte an dem Ex-Staatskonzern hält. Aktueller Chef der Telekom Austria ist Thomas Arnoldner, der den Job von America Movil-Mann Alejandro Plater übernommen hatte - und diesen im September wieder an Plater abgibt.
Zuletzt hatte die Telekom Austria, die auch in Südosteuropa sehr aktiv ist, gut verdient. Der Gewinn legte im Vorjahr auf 635 Mio. Euro zu, der Umsatz übertraf die Fünf-Milliarden-Euro-Marke. Inklusive der Auslandstöchter betreut die Telekom mit knapp 18.000 Mitarbeitern rund 27 Millionen Kunden.
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