Zusammen mit den Aktien, die noch bei den Alteigentümern verbleiben, wird Zynga den Angaben zufolge mit sieben Milliarden Dollar bewertet. Mit noch ausstehenden Optionen läge der Firmenwert bei 8,9 Milliarden Dollar.
Zynga betreibt eine Plattform für Online-Spiele, die meist eine virtuelle Welt simulieren: "Farmville" etwa bunte Äcker und Farmen, das aktuell populärste Game "Cityville" eine Stadt. Das Spielen ist an sich kostenlos, Zynga verdient erst Geld, wenn sich Nutzer zusätzliche virtuelle Artikel wie einen Traktor oder Pflanzensamen kaufen.
Damit kommt auch bei niedrigen Preisen einiges zusammen: In den ersten neun Monaten 2011 verdiente Zynga rund 30 Millionen Dollar bei einem Umsatz von etwa 830 Millionen Dollar. Dafür reicht schon, dass nach jüngsten Angaben lediglich 6,7 Millionen der insgesamt mehr als 220 Millionen aktiven Spieler Geld bei Zynga-Spielen ausgeben.
Testlauf für möglichen Facebook-Börsengang
Am Freitag wird die Aktie zum ersten Mal an der New Yorker Börse gehandelt. Der Sprung aufs Parkett gilt auch als Testlauf für einen möglichen Börsengang des Online-Netzwerks Facebook im kommenden Jahr: Die meisten Zynga-Nutzer kommen von Facebook. Die klare Nummer eins unter den sozialen Netzwerken dürfte alle bisherigen Internet-Börsengänge locker übertrumpfen: Bei Facebook steht eine Börsenbewertung von 100 Milliarden Dollar im Raum.
Noch hält Google den Rekord bei den Internet-Börsengängen. Im Jahr 2004 hatte der Aktienverkauf des Suchmaschinen-Betreibers knapp 1,7 Milliarden Dollar eingebracht, die Gesamtbewertung lag damals bei 23 Milliarden Dollar. Heute ist Google mehr als 200 Milliarden Dollar wert.
Zynga ursprünglich höher bewertet
Der Börsenwert von Zynga fällt jetzt deutlich niedriger als erwartet aus. Noch zuletzt wurde mit einer Gesamtbewertung von zehn Milliarden Dollar gerechnet. Im Sommer war sogar über einen möglichen Börsenwert von 15 bis 20 Milliarden Dollar spekuliert worden. Seitdem hat sich das Klima für Internet-Börsengänge allerdings deutlich eingetrübt. Die Aktien mehrerer Firmen wie die Schnäppchen-Website Groupon oder das Internet-Radio Pandora rutschten nach einem anfänglichen Kursfeuerwerk sogar unter den Ausgabepreis.
Gründer behält Kontrolle
Mit gut 14 Prozent bringt Zynga einen höheren Anteil am Unternehmen an die Börse als andere Online-Firmen in diesem Jahr. Der 45-jährige Chef und Gründer von Zynga, Mark Pincus (Bild), wird aber weiter fest die Kontrolle behalten. So wie andere frühe Investoren will er sich beim Börsengang nicht von Anteilen trennen. Außerdem hat Zynga eine Drei-Klassen-Aktienstruktur mit unterschiedlichen Stimmrechten. Laut Zynga-Unterlagen liegen gut 38 Prozent der Stimmen in der Hand des Gründers, sodass ohne ihn keine wichtige Entscheidung getroffen werden kann.
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