Streamen und emulieren

So machen Sie Ihr Smartphone zur Spielkonsole

Elektronik
01.01.2023 05:59

Sicher, am TV oder einem PC-Monitor sehen Videospiele am besten aus. Es gibt aber Momente, in denen man seine Spiele gerne am Smartphone spielen würde - etwa, weil Fernseher oder PC besetzt sind, oder man im Bett noch ein Stündchen vor dem Einschlafen spielen möchte. Wer sich dafür keine Mobilkonsole wie die Nintendo Switch anschaffen will, kann mit billigem Zubehör und kostenloser Software sein Handy zu einer machen.

Mit etwas Zeit und der richtigen Hardware ist das schnell erledigt: Gamepads mit Smartphone-Halterung, Spiele-Streaming und Emulatoren heißen hier die Zauberwörter.

Zuerst braucht es einen Controller
Zunächst zur Hardware: Damit Sie auf Ihrem Smartphone für PC oder Konsole gedachte Spiele steuern können, brauchen Sie ein passendes Gamepad. Hier gibt es verschiedene Optionen: Wer schon ein Bluetooth-Gamepad, zum Beispiel einen PS4- oder Xbox-One-Controller, sein Eigen nennt, findet im Online-Handel passende Smartphone-Halterungen dafür.

Wer diese Option nicht hat, kann auch zu einem Gamepad mit eingebauter Halterung greifen. Die gibt es bei Online-Händlern wie Amazon zu Preisen zwischen 20 und 30 Euro. Vor der Anschaffung sollten Sie sich ein wenig mit den Produktrezensionen beschäftigen: Oft kommen diese Controller aus China, neben solider gibt es auch viel Billig-Hardware.

Steam streamt PC-Spiele aufs Handy
Steckt das Smartphone in der Controller-Halterung, brauchen Sie noch die nötige Software, um es zur Spielkonsole zu machen. Der einfachste Weg, um PC-Spiele auf das Handy zu übertragen, heißt Steam. Der weltgrößte Spiele-Marktplatz besitzt eine Streaming-Funktion, mit der er am potenten Gaming-PC berechnete Spiele über das Netzwerk auf alle möglichen anderen Geräte - schwache Laptops, Smartphones, Settop-Boxen - streamen kann. Das klappt sogar mit Games, die man nicht auf Steam gekauft und nachträglich in die Steam-Bibliothek importiert hat.

Am Gaming-PC muss Steam dafür gestartet sein, auf der Gegenstelle - also Ihrem Smartphone - muss die Gratis-App Steam Link installiert sein. Außerdem sollten sich beide Geräte - der PC, von dem gestreamt wird, und das Empfänger-Smartphone - idealerweise im gleichen Netzwerk befinden. Den PC sollten Sie per Netzwerkkabel mit dem Router verbinden, um die Reaktionszeit niedrig zu halten. Der Router sollte möglichst flott sein und idealerweise Gigabit-WLAN am 5-Gigahertz-Band bieten.

Steam streamt mittlerweile zwar auch über das Internet auf das Handy. Weil das mit hohen Reaktionszeiten einhergeht, beim Spielen also nicht besonders viel Spaß macht, empfiehlt es sich unserer Meinung nach aber eher, die Streaming-Funktion im Heimnetzwerk einzusetzen. Hier funktioniert sie gerade bei Spielen, die keine extrem schnellen Reaktionszeiten erfordern, recht gut. Multiplayer-Shooter sollte man zwar weiterhin am PC spielen, um die Eingabelatenz gering zu halten. In vielen anderen Genres stört eine gewisse Eingabelatenz aber kaum.

Konsolen-Klassiker am Handy
Ist die Streaming-Funktion von Steam eingerichtet, Steam Link am Handy installiert und ein passendes Gamepad vorhanden, können Sie fortan viele aktuelle PC-Spiele, bei denen eine geringe Eingabeverzögerung nicht schadet, überall in Ihren vier Wänden am Handy spielen. Zusätzlich können Sie das Smartphone aber auch noch zur Retro-Konsole machen, auf der Videospiel-Klassiker der letzten Jahrzehnte laufen.

Dafür braucht es ebenso ein Gamepad, aber keinen Gaming-PC und keine Netzwerkverbindung. Stattdessen brauchen Sie einen sogenannten Emulator, der die gewünschte Retro-Plattform auf Ihrem Smartphone simuliert. Der wird mit ROMs - die digitale Kopie der Daten auf der Spielkassette oder Disc für die Originalkonsole - gefüttert und startet die einst für eine ganz bestimmte Konsole programmierten Inhalte auf der Smartphone-Hardware.

ROMs sind juristisch heikel
Die Beschaffung von ROMs kann problematisch sein: Es gibt zwar online auch viele legale ROMs zum Download, es kursieren aber auch viele nicht autorisierte Kopien. Manche Firmen gehen nicht dagegen vor, andere - zum Beispiel Nintendo - sehen sie aber als illegale Verletzung ihrer Urheberrechte an, selbst wenn das Spiel schon lang nicht mehr verkauft wird und es keine offizielle Quelle mehr dafür gibt.

Abgesehen von juristischen Risiken sind ROMs ein tolles Mittel, um Handys zu Gaming-Maschinen zu machen. Einerseits gibt es Emulatoren für alle möglichen alten Systeme, von Amiga, NES oder Super Nintendo über Sega Megadrive, Nintendo 64, Game Boy oder Sony PlayStation. Andererseits sind insbesondere Spiele aus der 8- und 16-Bit-Ära sehr klein, sodass man auf seinem Handy problemlos Dutzende mitnehmen kann.

Dass so alte Titel in aller Regel keine Mikrotransaktionen, In-Game-Shops und andere „Errungenschaften“ der Gaming-Gegenwart enthalten, kommt noch dazu ...

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