Absturz geht weiter

Bitcoin-Kurs am tiefsten Stand seit 1,5 Jahren

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13.06.2022 12:06

Die hohe Inflation und die steigenden Zinsen machen Digitalwährungen wie dem Bitcoin immer mehr zu schaffen. Zum Wochenauftakt fiel der Kurs der ältesten und bekanntesten Kyptoanlage auf den tiefsten Stand seit eineinhalb Jahren. Auf der Handelsplattform Bitstamp kostete ein Bitcoin im Tief rund 24.300 US-Dollar (22.972 Euro) und damit so wenig wie seit Dezember 2020 nicht mehr. Vor dem Wochenende wurden für einen Bitcoin noch etwa 30.000 Dollar gezahlt.

Nicht nur die nach Marktwert größte Internetdevise Bitcoin, auch andere Digitalwerte standen am Montag unter erheblichem Druck. Der Kurs von Ethereum, die Nummer zwei am Kryptomarkt, fiel bis auf 1.226 Dollar. Dies ist der niedrigste Stand seit Anfang 2021. Der Marktwert aller rund 19.800 Internetwährungen fiel zeitweise auf weniger als eine Billion Dollar. Das Rekordhoch vom vergangenen November liegt etwa dreimal so hoch bei knapp drei Billionen Dollar.

Steigende Zinsen ziehen Krypto-Markt nach unten
Wichtigster Grund für den jüngsten Kurssturz sind weltweit steigende Kapitalmarktzinsen. Die Renditen zeichnen den von vielen Notenbanken betriebenen Kurs einer wesentlich strafferen Geldpolitik nach. Bestärkt wurden die Märkte zuletzt durch Inflationsdaten aus den USA, die am vergangenen Freitag höher als erwartet ausfielen und einen 40-jährigen Höchststand markierten. Für Zinsauftrieb sorgte vergangene Woche auch die Europäische Zentralbank (EZB), die aus Sicht vieler Analysten überraschend deutlich baldige Zinsanhebungen in Aussicht stellte.

Kryptoanlagen leiden unter der Entwicklung in doppelter Hinsicht. Zum einen gelten sie als sehr unsichere Finanzanlagen, da sie im Kurs meist stark schwanken. Da sich mit den steigenden Zinsen aktuell auch das allgemeine Marktumfeld erheblich eintrübt, leiden digitale Werte besonders stark unter der schlechteren Stimmung. Hinzu kommt, dass Kryptowährungen keine laufenden Erträge abwerfen. Steigen die Zinsen festverzinslicher Wertpapiere, kommt dieser Nachteil stärker zum Tragen, was die Kurse drückt.

Probleme beim Krypto-Kreditgeber Celsius Network
Krypto-Experte Timo Emden von Emden Research nennt als zusätzlichen Grund für die stark fallenden Kurse Probleme beim Krypto-Kreditgeber Celsius Network. Der Anbieter hatte Abhebungen und Überweisungen vorerst ausgesetzt. Celsius zählt zum Bereich sogenannter dezentraler Finanzdienstleistungen, einem steil aufsteigenden Ast in der Kryptoszene. Hier werden zum Beispiel Transaktion mit Hilfe der Blockchain-Technologie abgewickelt, ohne dass traditionelle Geldhäuser wie Banken beteiligt sind. Marktteilnehmer fühlten sich an die Probleme beim Stablecoin TerraUSD vor wenigen Wochen erinnert, die am Kryptomarkt ebenfalls eine Talfahrt ausgelöst hatten.

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