Neuer Bildungsbericht

Nur 3 von 4 Volksschulen haben Internetanschluss

Web
30.12.2021 09:45

74 Prozent der Volksschulen, 84 Prozent der (Neuen) Mittelschulen, 96 Prozent der AHS und praktisch alle berufsbildenden mittleren und höheren Schulen (BMHS) waren 2020 mit einem Internetzugang für Schüler ausgestattet. Das zeigt der dem Parlament zugeleitete Nationale Bildungsbericht. Überdurchschnittlich häufig gibt es demnach Internetzugänge im Pflichtschulbereich in Salzburg, Wien, Tirol und der Steiermark, deutlich unter dem Schnitt liegt Kärnten.

In Salzburg haben 83 Prozent der Volksschulen einen Internetzugang für Schüler. Es folgen das Burgenland (80 Prozent), Wien (79 Prozent), die Steiermark (77 Prozent) und Tirol (75 Prozent). Unter dem Österreichschnitt liegen Oberösterreich (71 Prozent), Vorarlberg (70 Prozent), Kärnten (69 Prozent) und Niederösterreich (68 Prozent). Bei den (Neuen) Mittelschulen ist der Anteil in Tirol (91 Prozent) am höchsten, es folgen Salzburg (89 Prozent), Wien und Vorarlberg (je 87 Prozent) sowie die Steiermark (86 Prozent). Unter dem Österreichschnitt landen Nieder- und Oberösterreich (je 82 Prozent), das Burgenland (79 Prozent) und Kärnten (65 Prozent).

Teilweise nur beschränkter Internet-Zugang
Allerdings ist der Zugang zum Teil beschränkt - etwa durch ein Passwort oder durch die Erfordernis der Aufsicht eines Erwachsenen bei der Nutzung. Mit steigendem Alter der Schüler wächst auch der Anteil der offenen Zugänge, wobei vor allem Wien stark auf diese Form setzt.

Über WLAN in allen Unterrichts- und Aufenthaltsräumen verfügten 2020 45 Prozent der Volksschulen, 59 Prozent der (Neuen) Mittelschulen, 61 Prozent der AHS und drei Viertel der BMHS. Für die BMHS zeigen sich in allen Bundesländern hohe Anteilswerte, während das Ausmaß an Pflichtschulen mit einer solchen Ausstattung in Kärnten und Vorarlberg auffallend gering ist. Unter den AHS fallen das Burgenland (bei einer geringen Anzahl an AHS) und Vorarlberg mit niedrigeren Anteilswerten auf.

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IT gehört mittlerweile zur Schule wie der Ball zur Turnstunde.

Bildungsminister Martin Polaschek

„IT gehört mittlerweile zur Schule wie der Ball zur Turnstunde“, so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einer Aussendung. „Die Informationstechnologien sind aus unserem Schulalltag nicht mehr wegzudenken, das zeigt der Nationale Bildungsbericht ganz deutlich.“ Man arbeite in diesem Bereich aber weiter, um noch besser zu werden

Empfehlung für Ausbau der schulischen IT-Infrastruktur
In einem Beitrag im Bildungsbericht zum Thema Distance Learning empfehlen Wissenschafterinnen und Wissenschafter auch einen Ausbau der schulischen IT-Infrastruktur. Bei diesem Thema zeige sich aber das „bekannte Problem der unterschiedlichen Schulerhalter“: Das Bildungsministerium könne nur Mittel für die Bundesschulen (AHS, BMHS) zu Verfügung stellen, die Pflichtschulen seien von der Bereitschaft für Investitionen der jeweiligen Schulgemeinde abhängig.

„Hier ist sicherzustellen, dass Unterschiede abgebaut und nachhaltige Lösungen geschaffen werden“, heißt es weiter. „Alle Schulen müssen über eine solide und möglichst gleichwertige Grundausstattung verfügen.“ Bei der seit dem heurigen Schuljahr laufenden Ausstattung der Schüler mit digitalen Endgeräten in der Sekundarstufe I müsse die gesamte Schullaufbahn der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt werden. Schon in der Volksschule müsse also darauf vorbereitet und in der Auswahl der Geräte auch die Bedürfnisse für die Sekundarstufe II mitgedacht werden.

Weitere Empfehlung: Die Schulen sollten auch auf Open Source setzen. Im Zuge der Pandemie und dem damit verbundenen Bedarf an kurzfristigen und schnellen Softwarelösungen habe man sich an kommerzielle Anbieter gewendet, da diese eine stabile und vor allem betreute Lösung zur Verfügung stellen konnten. „Dies war kaum anders handzuhaben, allerdings sollte bedacht werden, dass dies nicht ein endgültiger Zustand sein sollte.“ Es braucht aber nun auch Raum für alternative Softwarelösungen. „Schüler/innen müssen sowohl Vor- als auch Nachteile von Software- und Hardwarelösungen kennen, um ausreichend auf eine variantenreiche digitalisierte Welt vorbereitet zu sein.“

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