Drohungen im Darknet

Facebook-Whistleblowerin fürchtet um ihre Familie

Digital
04.11.2021 14:10

Facebook-Whistleblowerin Frances Haugen sorgt sich nach dem Gang an die Öffentlichkeit um ihre Sicherheit. „Wovor ich am meisten Angst habe, ist vermutlich nicht Facebook. Es ist, dass es eine Menge Leute gibt, die davon profitieren, wie das System heute funktioniert“, sagte die 37-Jährige. Sie befürchte, dass diese Leute Gerüchte über sie verbreiten könnten, die irgendjemanden radikalisierten.

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Ich lese Bedrohungs-Analysen über Leute, die sich im Dark Web über meine Mutter unterhalten.

Frances Haugen

„Ich denke, es gibt die Möglichkeit, dass jemand Verschwörungstheorien über mich glauben und mir Schaden zufügen könnte“, sagte Haugen der dpa. So stoße sie bei Twitter auf extreme Ideen über sich. Sie sei auch um ihre Familie besorgt: „Ich lese Bedrohungs-Analysen über Leute, die sich im Dark Web über meine Mutter unterhalten.“

Facebook-Interna öffentlich gemacht
Die frühere Facebook-Mitarbeiterin Haugen hatte eine große Sammlung interner Unterlagen heruntergeladen und dem US-Kongress, Behörden sowie ausgewählten Medien zur Verfügung gestellt. Die Informationen belegen ihr zufolge, dass der Konzern Profite über das Wohl seiner Nutzer stellt. So seien - krone.at berichtete - interne Hinweise auf für Nutzer schädliche Entwicklungen ignoriert worden. Facebook weist die Vorwürfe zurück.

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Ich denke, dass es bei den Menschen einen Hunger danach gibt, in diese Systeme hineinzusehen, die einen so großen Einfluss auf ihre Leben haben.

Frances Haugen

Die Aufmerksamkeit nach ihren Enthüllungen findet Haugen „surreal“, während sie generell auf ihre Privatsphäre bedacht sei. „Ich denke, dass es bei den Menschen einen Hunger danach gibt, in diese Systeme hineinzusehen, die einen so großen Einfluss auf ihre Leben haben.“ Sie sei dankbar, dass sie ihre Informationen ernst nähmen.

„Könnte 20 Jahre so weitermachen“
Als sogenannte Whistleblowerin, die Fehlverhalten anprangert, genießt Haugen Schutz nach US-Recht. Seit sie Facebook im Frühjahr verließ, lebe sie persönlich von ihren Ersparnissen - die unter anderem dank früher Investitionen in Kryptowährung ausreichten. „Ich könnte 20 Jahre so weitermachen, wenn auch nicht für immer.“ Rechtlich werde sie unentgeltlich von der Organisation Whistleblower Aid vertreten und sei dankbar für die Unterstützung von mehr als 1000 Spendern.

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