Auf Meta umgetauft

„Wie Krebsgeschwür“: Kritik an Facebook bleibt

Digital
29.10.2021 12:14

Der Social-Media-Konzern Facebook ist durch die Enthüllungen einer ehemaligen Mitarbeiterin in eine veritable Imagekrise geschlittert und sucht sein Heil nun in der Umbenennung in Meta. Kritiker sehen darin eine reine Vernebelungstaktik und sparen nicht mit Kritik: Die US-Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez vergleicht das Unternehmen mit einem metastasierenden Krebsgeschwür. Der neue Name ändere nichts.

„Meta wie in ,Wir sind Krebs für die Demokratie, der für den Profit in eine globale Überwachung und Propagandamaschine für autoritäre Regime metastasiert‘“, schrieb die demokratische Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez nach der Namensänderung auf Twitter.

Auch der einflussreiche Senator Richard Blumenthal, ebenfalls Demokrat, warnte den umstrittenen Social-Media-Konzern, man könne sich mit der Namensänderung nicht aus der Verantwortung stehlen.

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Wenn man einem kaputten Produkt einen neuen Namen gibt, werden die Menschen schnell herausfinden, dass die neue Marke dieselben Probleme hat.

Silicon-Valley-Analyst Benedict Evans

Bereits im Vorfeld der Umbenennung - entsprechende Gerüchte kursierten seit Tagen - erklärte der Silicon-Valley-Analyst Benedict Evans: „Wenn man einem kaputten Produkt einen neuen Namen gibt, werden die Menschen schnell herausfinden, dass die neue Marke dieselben Probleme hat.“

Fast-Food-Kette Wendys verwertete Facebooks Vorlage
Neben Kritik an der als PR-Gag betrachteten Umbenennung gab es auch spöttische Kommentare in den sozialen Netzwerken. Besonders geschickt verwertete die US-Fast-Food-Kette Wendys die Vorlage von Facebook: Sie erklärte auf Twitter scherzhaft, sie werde ihren Namen ebenfalls ändern - und zwar auf das Meta nicht unähnliche und durchaus passende Wort „Meat“ (Fleisch).

Fokus auf Virtual-Reality-Welt Metaverse
Facebook-Chef Mark Zuckerberg begründete die Umbenennung des Konzerns auf Meta offiziell mit Plänen für ein Virtual-Reality-Netzwerk namens Metaverse, in dem man sich - ganz wie im Science-Fiction-Film - im digitalen Raum mit Freunden treffen können soll.

Prompt wurde das Video der Ankündigung mit Zuckerberg umgestaltet: Die Satire-Sendung „The Daily Show“ veröffentlichte eine Variante, in der die verheißene virtuelle Welt von Ausschreitungen und Extremismus beherrscht wird. Eine Anspielung auf den Vorwurf, Facebooks Algorithmen tragen zur Polarisierung der Gesellschaft und Ereignissen wie dem Sturm auf das Kapitol in Washington bei.

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Die echte Welt wird gewinnen. Weil sie relevanter für uns ist.

John Hanke, Niantic-Chef

Von Zuckerbergs Plänen sind auch Unternehmer nicht unbedingt überzeugt, die bereits mit virtuellen Welten Geld verdienen. Der Chef des „Pokémon Go“-Entwicklers Niantic, John Hanke, sagte zu Facebooks Metaverse-Plänen: „Die echte Welt wird gewinnen. Weil sie relevanter für uns ist.“

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