Trotz Corona-Sperre

Einreise von Google-Gründer entzweit Neuseeland

Larry Page hat gemeinsam mit Sergey Brin am 7. September 1998 den Prototyp der Suchmaschine Google online gestellt. Heute ist er 116 Milliarden US-Dollar schwer.

(Bild: ASSOCIATED PRESS)

Sind in Neuseeland manche gleicher? Der milliardenschwere Google-Gründer Larry Page hat im Jänner trotz der coronabedingten Schließung der Grenzen nach Neuseeland einreisen dürfen. In dem Pazifikstaat, der sich sehr strikt und bisher recht erfolgreich gegen die Pandemie schützt, gibt es nun eine heftige Kontroverse über die mögliche Vorzugsbehandlung für den 48 Jahre alten US-Milliardär. Der Besuch wurde erst jetzt durch einen Medienbericht publik.

Demnach bekam Page eine Ausnahmegenehmigung, um mit seinem erkrankten Sohn von den Fidschi-Inseln im Südpazifik nach Neuseeland einzureisen. Dies habe das Wirtschaftsministerium bestätigt.

Rettungsflieger holte Page und kranken Sohn ab
Ein Sanitätsflugzeug habe beide abgeholt und in ein Krankenhaus nach Auckland gebracht, die größte Stadt des Landes. Möglicherweise habe der Google-Gründer von einem Gesetz profitiert, das wohlhabenden Investoren die Möglichkeit gebe, einen Wohnsitz in Neuseeland zu haben. Inzwischen hätten Page und Sohn das Land wieder verlassen.

Mit einem geschätzten Vermögen von 116 Milliarden Dollar gehört Page zu den reichsten Menschen der Welt. Während der Anfangszeit der Pandemie zog er sich mit Familie auf eine abgelegene Fidschi-Insel zurück.

Opposition übt Kritik, Minister verweist auf Notfall
Die rechtsliberale Oppositionspartei ACT kritisierte, Page habe als Superreicher eine Vorzugsbehandlung erfahren, während selbst vielen Neuseeländern wegen Corona die Einreise verweigert worden sei.

Die neuseeländische Premierministerin Jacinda Ardern

(Bild: AFP)

Gesundheitsminister Andrew Little verteidigte die Erlaubnis. Es habe sich um einen medizinischen Notfall gehandelt, alle Corona-Regeln seien eingehalten worden. Premierministerin Jacinda Ardern sagte, sie habe von der Einreise nichts gewusst. Jedes Jahr gebe es etwa 100 solcher Ambulanzflüge. „Die Entscheidung treffen die Ärzte.“