Sympathieträger

Subaru Outback: Unterschätzt, mit cleveren Ideen

Motor
21.05.2021 05:00

Mehr Understatement geht wohl nicht: In sechster Generation überrascht der Grob-Kombi Subaru Outback mit cleveren Ideen und kann mehr als so manches SUV. Dabei ist er angesichts seiner Top-Ausstattung richtig günstig, sein Antrieb ist allerdings etwas für Fans.

(Bild: kmm)

Bescheidenheit ist eine Zier, und den brandneuen Subaru Outback ziert sie besonders gut. „Wir sind keine Geländewagenmarke“, ist der Tenor bei der Präsentation. Die fand statt in einem Offroad-Gelände, was eigentlich schon alles sagt. Mit 21,3 Zentimeter Bodenfreiheit fährt der Japaner, der anderswo Allroad oder Alltrack heißen würde, vielen „echten“ SUVs abseits der Straße um die Spiegel. Und fällt trotzdem durchs Raster der SUV-Hasser, denn Subaru nennt ihn Kombi, und das ist er auch, samt 561 bis 1822 Liter großem Kofferraum.

Neuerdings basiert er auf der globalen Plattform des Hauses, außerdem ist er spürbar gewachsen (4,87 Meter lang), die Platzverhältnisse sind opulent. Der Antrieb bleibt aber klassisch: ein 2,5 Liter großer Vierzylinder-Saugboxer mit 252 Nm bei 3800 und 169 PS. Dass er trotz seines relativ geringen Gewichts von gut 1,6 Tonnen (nach DIN) 10,2 Sekunden für den Sprint auf 100 km/h braucht, liegt am zähen CVT-Getriebe, das man lieben oder hassen kann. Obwohl sie ihm acht Fahrstufen einprogrammiert haben, die man sogar per Schaltpaddles abrufen kann. Gibt man Gas, dreht der Motor hoch und hält die Drehzahl, gibt man mehr Gas, dreht er noch höher. Dabei ist er leiser als früher, wirkt aber trotzdem angestrengt.

Aber es spricht auch manches dafür, es zu verwenden. Zum einen lieben es die Japaner, zum anderen macht es eine Untersetzung unnötig, sagen sie bei Subaru. Sparsam macht es den Outback jedenfalls nicht: Nach WLTP braucht der Allradler 8,6 Liter pro 100 Kilometer.

Einen e-Boxer, also einen Mildhybrid-Boxermotor (wie in XV, Forester und Impreza) wollen sie im Outback nicht anbieten. „Das würde das Gewicht um 150 kg erhöhen, was u.a. zur Folge hätte, dass der Wagen keine Zwei-Tonnen-Anhänger mehr ziehen dürfte“, argumentiert Subaru. Insgesamt ist Subaru mit der Elektrifizierung der Palette etwas spät dran. Aber als kleiner Anbieter in der EU hängt das Damoklesschwert CO2-Strafsteuern nicht so über ihnen. Immerhin kommt 2022 der erste rein elektrische Subaru nach Europa, genannt Solterra.

Komfortabel auf Asphalt
So grob er auftritt mit seinen Plastikbeplankungen rundum und so kompetent er im Gelände zu Werke geht - auf der Straße gibt der Allrad-Kombi den komfortablen Gleiter, ein Quantensprung zum Vorgänger. Sportorientierte Fahrer brauchen ihn nicht Probe zu fahren, aber Normalos und Verwöhnte werden den Federungskomfort mögen.

Modernes Navitainment und Topausstattung
Der Innenraum wirkt deutlich hochwertiger als der des Vorgängers, das Navitainment ist auf der Höhe der Zeit. Ein hochformatiger 11,6-Zoll-Touchscreen samt Navigation ist Serie, die Bedienlogik ist leicht lernbar. Knöpfe gibt es nur mehr wenige (außer am Lenkrad), aber die Klimaregulierung ist am Display immer präsent.

Auch sonst ist der Outback extrem gut ausgestattet: Schon das Basismodell um 44.990 Euro erkennt seinen Fahrer am Gesicht und stellt Außenspiegel, Fahrersitz und Klimaanlage auf ihn ein. Rückfahrkamera, Parksensoren mit Notstopp, Sitzheizung auch hinten, schlüsselloser Zugang und Start, alles Serie. Sogar die sensorgesteuerte Heckklappe. Statt mit dem Fuß drunterzukicken (und sich im Zweifelsfall das Schienbein anzuhauen) hält man hier einfach den Ellbogen vors Logo. Ebenso intelligent: Aus den Dachrelings kann man zwei integrierte Querholme herausklappen. Und weil sich Subaru dem Thema Sicherheit verschrieben hat, ist das komplette Assistenzpaket samt automatisiertem Fahren immer an Bord.

Unterm Strich
Der Subaru Outback ist so komplett und so kompetent, wie man ihm das auf den ersten Blick nicht zutrauen würde. Nur sein Antrieb ist nicht jedermanns Sache. Dennoch hätte er es verdient, in Österreich aus der Nische herauszufahren. Und fünf Jahre Garantie machen ihn extra sympathisch.

Warum?
Für einen Kombi ungewöhnlich stark im Gelände
Komfortabel auf der Straße
Sehr gut ausgestattet

Warum nicht?
CVT
Hoher Verbrauch

Oder vielleicht ...
... VW Passat Alltrack, Audi A6 Allroad, Skoda Ovctavia Scout, Volvo V90 Cross Country

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(Bild: kmm)



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