Wem ist präsent, dass der Scheibenwischer mehr Strom verbraucht als Stand- oder Sitzheizung? Oder dass Frontscheibenheizung und elektrohydraulisches Verdeck die Spitzenreiter bei den unbewussten Spritverbrauchern sind?
Strom wird aus Sprit gemacht
"Man kann von einer Faustregel ausgehen. 100 Watt elektrische Last im Auto bedeuten 0,1 Liter Sprit mehr pro 100 Kilometer. Beim Benziner etwas mehr, beim Diesel etwas weniger", sagt der ÖAMTC-Techniker Steffan Kerbl.
Zieht man als Beispiel eine Autofahrt in den Winterurlaub heran, kommen etliche Watt Last zusammen, die sich deutlich im Spritverbrauch niederschlagen: Lüftung (Mitteleinstellung) 171 Watt, Abblendlicht 125 Watt, Nebel-Schlussleuchten 53 Watt, Nebelscheinwerfer 110 Watt, Sitzheizung zwei Sitze 204 Watt, Lenkradheizung 50 Watt, Scheibenwischer wegen starken Schneefalls 140 Watt, beheizte Außenspiegel 40 Watt, Radio 21 Watt und mittlerer HiFi-Verstärker 200 Watt, mobiles Navigationssystem 7 Watt. Zusammen ergibt das eine zusätzliche Last von etwa 1.100 Watt und einen Mehrverbrauch von ca. 1,1 l/100km.
Mit falschem Gang und Ungeduld zu höherem Spritverbrauch
Doch damit nicht genug. Es ist bekannt, dass man mit dem falschen Fahrhalten unnötig viel Kraftstoff verbraucht: Der vorliegende ÖAMTC-Test liefert neue Zahlen, die eine echte Motivation zum Spritsparen sind. So hat beispielsweise die Gangwahl einen enormen Einfluss auf den Kraftstoffverbrauch. Der Mazda im Test benötigte bei einer konstanten Fahrt für 50 km/h im fünften Gang 4,1 Liter Benzin, im dritten Gang 5,1 Liter auf 100 Kilometer. Das ist bezogen auf den fünften Gang ein Mehrverbrauch von 23,7 Prozent. Wer den Polo konstant 80 km/h im fünften Gang fährt, braucht nur 3,2 Liter/100km, im vierten Gang 3,6 Liter (+ 15,2 Prozent), im dritten Gang 4,4 Liter (+39,2 Prozent).
Der ÖAMTC hat zwei gerne gefahrene Fahrzeuge (Mazda 5 1.8 mit Ottomotor und VW Polo 1.6 TDI mit Dieselmotor) und ihre verschiedene Verbrauchergruppen (Licht, Multimedia, Klima, Winter/Wetter, Komfort und Sonstiges) untersucht.
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