Austria-Hightech

Magna bringt Super-Sensoren fürs Auto

Motor
08.12.2020 01:00

Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna arbeitet an einer umfangreichen Sensoren-Familie für Autos, die höhere Grade automatisierten Fahrens ermöglichen sollen. Unter anderem sollen sie grüne Ampeln sowie Blaulicht erkennen können.

(Bild: kmm)

Einige Techniklösungen, die Magna unter dem Branchenbegriff Advanced Driver Assistance Systems (ADAS) als perspektivisch ganzheitliche Lösung zusammenführt, stehen bereits kurz vor der Markteinführung, andere befinden sich noch in der Entwicklung. Sie sollen Herstellern auch helfen, die strenger werdende Anforderungen beim EuroNCAP erfüllen können.

Schluss mit Farbenblindheit
Bereits kurz vor dem Marktstart ist die neue Frontkamera-Generation EyeQ5, die im Vergleich zum Vorgänger eine um 50 Prozent höhere Performance gewährleisten soll. Die Kamera mit acht Megapixel Auflösung soll Objekte bis 250 Meter Entfernung erkennen und einen breiten Winkel (120 Grad) abdecken, um so auch Abbiegeassistenten das zuverlässige Erkennen von Fahrzeugen des Gegenverkehrs sowie von Fußgängern und Radfahrern zu ermöglichen. Neben solchen Kollisionsverhinderungs-Anwendungen kann die Kameratechnik auch zur Implementierung eines Abstandstempomaten dienen.

Die Farbsensorik erlaubt zudem das Erkennen von Blaulicht oder von grünem Ampellicht. Magna verspricht ein kostengünstiges One-Box-Design, welches Kamera und Software zu einem einfach montierbaren Bauteil zusammenfasst.

Kamera sieht alles
Eine weitere Kameralösung besteht aus gleich vier mit 1 bis 2,6 Megapixel auflösenden „Augen“, mit denen sich ein 360-Grad-Surround-View generieren lässt. Unter anderem kann das Rundum-Bild aus diesen Kameras zur Vogelperspektive bei Einparkmanövern oder für das Manövrieren mit Anhängern genutzt werden. Außerdem kann die Technik den Untergrund unterm Fahrzeug darstellen, was zum Beispiel im Offroad-Einsatz nützlich ist.

Ultraschallsensor verhindert Crash
Für den Nahbereich zur Serie entwickelt wurde eine neue Generation von Ultraschallsensoren, die über 10 Zentimeter bis 5,5 Meter entfernte Gegenstände informieren. Die neue Generation soll Vorteile beim Design sowie eine kostengünstige Verdrahtung gewährleisten. Unter anderem können die Sensoren für Kollisionsverhinderer beim Rückwärtsrangieren, autonome Einparkmanöver oder die Koppelung von Anhängern genutzt werden.

Insassen immer im Blick
Noch in der Entwicklung befinden sich in den ADAS-Kosmos integrierbare Kameras, die Fahrer wie auch Fahrgäste im Blick haben. Mit Hilfe dieser inneren Überwachung wird das zentrale Rechnerhirn über Personen auf der Rückbank versorgt, was wiederum eine intelligente Airbag-Steuerung, Sicherheitsgurt-Überwachung oder ein Warnsystem für vergessene Objekte ermöglicht. Einiges davon wird im Lastenheft künftiger NCAP-Regularien stehen.

Ebenfalls kurz vor dem Einsatz in Serienmodellen - wie bei Zulieferern üblich, bleiben diese ungenannt - ist ein LiDAR-System, welches ein detailliertes Abbild der Umwelt und damit eine kleinteilige Objekterkennung gewährleisten soll. LiDAR ist eine für hoch- und vollautomatisiertes Fahren entscheidende Sensor-Technik.

Neues Zentralgehirn bringt alles zusammen
Domain Controller nennt Magna das ebenfalls noch in der Entwicklung befindliche Hirn, welches Informationen aller neuen Sensoren verarbeiten und als Steuerzentrale für automatisierte Fahrfunktionen bis Level 3 sowie für EuroNCAP-Anforderungen auch nach 2025 dienen kann. Fahrzeuge mit dem neuen Domain Controller und entsprechender Sensorik sollen künftig eine Reihe von Selbstfahrfunktionen bieten können. Dazu gehören Autobahnpilot, vollautonomes Valet-Parken, Notfall-Steuerung, Staufolgeassistent oder Assistenten zum Koppeln von und Rückwärtsrangieren mit Anhängern.

Magna ist zuversichtlich, dass in zehn Jahren mehr als 90 Prozent aller neuen Autos mit Technik für automatisierte Fahrfunktionen auf Level 2 oder 2+ verfügen werden.

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(Bild: kmm)



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