Kommt jetzt die Welle?

Elektroautos 2020: Das Jahr der Stromer beginnt

Motor
01.01.2020 12:00

Der Durchbruch des E-Autos ist schon häufiger vorausgesagt worden. Im kommenden Jahr dürfte es aber so weit sein: 2020 könnte endgültig das Jahr des Elektroautos werden. Auch weil so viele attraktive Modelle neu auf den Markt kommen wie nie zuvor. Die Bandbreite reicht vom günstigen Kleinstwagen bis zum rasanten E-Sportler.

(Bild: kmm)

Die anstehende Elektrooffensive ist weniger der Sorge ums Klima, als vielmehr finanziellem Kalkül geschuldet. Für viele Hersteller wird es sehr teuer, sollten ihre Neuwagen im Mittel den von der EU für 2020 vorgegebenen CO2-Grenzwert überschreiten. Den emissionsfrei fahrenden E-Autos kommt in diesem Zusammenhang die Rolle als Retter der Klimabilanz zu. Damit sie die Statistik der Hersteller aufbessern können, müssen sie allerdings den Kunden besser schmackhaft gemacht werden als zuletzt - Lieferschwierigkeiten, fehlenden Vermarktungs-Elan und unattraktive Kosten-Nutzen-Rechnungen können sich die Hersteller ab 2020 nicht mehr leisten. Profitieren wird der Kunde. Und der findet gleichzeitig eine wachsende Auswahl in allen Klassen vor.

Klein, aber oho!
Auch im Kleinstwagen-Segment fächert sich das Angebot im kommenden Jahr breiter auf. Vor allem in Form des Trios VW up!, Seat Mii und Skoda Citigo, die künftig ausschließlich mit E-Antrieb und 260 Kilometer WLTP-Reichweite angeboten werden. Mit Preisen von 20.990 Euro (17.990 nach Abzug von 1.800 Euro E-Mobilitätsbonus und 1.500 Euro staatlicher Förderung) bis 21.990 Euro zählen sie gemeinsam mit dem gelifteten Smart EQ zudem zu den günstigsten Stromern auf dem Markt. Noch eine Spur günstiger wird das Modell Life des Aachener Start-ups e.GO, der trotz einer kürzlich kommunizierten Preiserhöhung mit 18.000 Euro das billigste Modell auf dem Markt wird.

Etwas größer, auch oho!
Eine Klasse höher kündigen sich gleich mehrere Neuheiten an. PSA bringt seine neuen Elektrokleinwagen Opel Corsa-e und Peugeot e-208 auf den Markt, die zu Preisen ab rund 30.000 bzw. knapp 32.000 Euro eine Reichweite von 330 bzw. 340 Kilometern bieten. Wer lieber einen Crossover will, findet bei den technisch eng verwandten SUV-Modellen Peugeot e-2008 (ab 37.200 Euro) und DS3 Crossback E-Tense ein entsprechendes Angebot.

Knapp 35.000 Euro muss investieren, wer sich einen Honda e zulegen will. Dieser bietet Retrocharme, einen flotten Antrieb und einen coolen Innenraum. Wegen seiner kleinen Batterie sind allerdings nur 220 Kilometer Reichweite drin. Ähnlich lifestylig ausgerichtet ist auch der Mini Cooper SE, der mit 270 Kilometer Reichweite und einem Preis ab knapp 33.000 Euro recht ähnliche Eckdaten aufweist.

VW startet den ID.3
Die fraglos wichtigste E-Neuheit 2020 ist der kompakte ID.3, mit dem VW der E-Mobilität zum großen Durchbruch verhelfen will (und muss, damit sich die immensen Konzern-Investitionen rechnen). Ein gefälliges Design, ein geräumiger Innenraum sowie gute Fahrleistungen in Kombination mit gehobenen Reichweiten sollen zusammen mit einem moderaten Einstiegspreis von rund 30.000 Euro der Schlüssel zum Erfolg sein. Die MEB genannte Plattform des ID.3 wird noch vielen weiteren Modellen des VW-Konzerns als technische Grundlage dienen. Seat und Skoda haben mit El Born und Vision iV bereits Studien der entsprechenden Schwestermodelle gezeigt, die noch 2020 an den Start gehen sollen.

Elektrische SUVs
Breiter wird auch das Angebot elektrisch getriebener SUVs werden. Volvo bringt Ende 2020 den über 400 PS starken XC40 Recharge, der 400 Kilometer Reichweite bieten soll. Der Schwede wird auf der gleichen Plattform aufsetzen wie sein ebenfalls für 2020 angekündigter Konzernbruder Polestar 2, der schon im Sommer zu Preisen von rund 60.000 Euro startet. Auch Mazda hat mit dem E-SUV MX-30 seinen ersten Stromer in der Schublade, der sich mit 200 Kilometer Reichweite als Zweitwagen empfiehlt. Gut doppelt so weit dürfte der fürs Frühjahr von BMW angekündigte iX3 kommen, die E-Variante des beliebten SUVs.

Sportwagen
Auch im Segment der Sportwagen wird sich etwas bewegen - und zwar ziemlich schnell. Taycan heißt der elektrische Porsche, der in der Topversion Turbo S mit 560 kW/762 PS den Sprint in 2,8 Sekunden schafft und maximal 260 km/h erreicht, preislich allerdings in der abgespeckten Basis bereits sechsstelliges Niveau erreicht. Nicht ganz so sportlich und mehr auf Komfort ausgelegt dürfte der mit dem Taycan technisch eng verwandte Audi e-tron GT werden, der aber wohl erst 2021 kommt.

Transporter
Auch bei den Transportern tut sich einiges. Streetscooter will seinen Lieferwagen Work aufpeppen, der geräumiger, schneller und komfortabler werden soll. Mercedes bietet ab Frühjahr mit dem EQV eine elektrifizierte V-Klasse mit 400 Kilometer Reichweite und Fiat will den Lieferwagen Ducato zeitnah in einer E-Version auflegen, nennt aber noch keine Details. Konkreter wird bereits PSA, die die Elektrifizierung ihrer Transporter-Baureihen mit den E-Varianten von Peugeot Expert, Citroen Jumpy und Opel/Vauxhall Vivaro starten werden. Zudem kombiniert Renault die elektrischen Lieferwagen Kangoo und Master künftig mit einer Brennstoffzelle, die als Range Extender fungiert.

Darüber hinaus haben sich noch einige Newcomer aus China angekündigt. Für Aufsehen sorgen dürfte der Byton M-Byte, der als „Smartphone auf Rädern“ beworben wird und zudem hohe Reichweiten bieten soll. Aiways hingegen sieht für seinen ab April verfügbaren U5 mit 500 Kilometer Reichweite nur ein Leasing-Konzept vor.

Eine Nummer kleiner ausfallen wird der ebenfalls aus China stammende MG ZS EV, der mit 44,5 kWh rund 260 Kilometer weit kommen soll. Auch Geely, Mutterkonzern von Volvo, plant 2020 zumindest in Deutschland den Markteintritt unter anderem mit E-Modellen der Marken Lynk & Co und Geely.

(SPX)

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