Eltern verschuldet

Sohn verprasst 56.600 Euro in Online-Rollenspiel

Digital
23.09.2019 15:29

Das 18 Jahre alte Online-Rollenspiel „Runescape“ ist ins Visier des britischen Parlaments geraten, weil der Hersteller es mit verschiedensten Möglichkeiten zum Echtgeld-Einkauf für die Spieler zum potenziellen Milliardengrab gemacht hat. Stein des Anstoßes: Ein junger Mann soll in dem Online-Rollenspiel sage und schreibe 56.600 Euro verpulvert haben.

Auf diesen Fall bezieht sich das britische Parlament, das sich vor einigen Tagen mit den „immersiven und suchterregenden Technologien“ befasst hat, die im Fantasy-Spiel „Runescape“ zum Einsatz kommen sollen. Das Spiel existiert schon seit 18 Jahren, seit 2012 wurde es aber mit Glücksspiel-Mechaniken angereichert, die nach Ansicht vieler Spieler nicht korrekt sind.

Es gab ein Glücksrad, das man nach Echtgeld-Zahlung drehen konnte, und - die Lootbox-Debatte lässt grüßen - kostenpflichtige Schatzkisten, in denen mit etwas Glück ein besonders wertvoller Gegenstand sein konnte. Zusätzlich boten die Entwickler auch noch ein Monats-Abo an, über das man sich weitere Vorteile im Spiel verschaffen konnte. Nimmt man das alles zusammen, können Spieler ordentliche Summen in dem Online-Rollenspiel versenken.

„Ernsthafter finanzieller Schaden“
So auch der Brite, dessen Fall die Debatte über „Runescape“ angestoßen hat. Im Parlamentsreport heißt es: „Mitglieder der Öffentlichkeit berichten, ihr erwachsener Sohn habe ernstzunehmende Schulden angehäuft und mehr als 50.000 Pfund (rund 56.600 Euro, Anm.) durch Mikrotransaktionen im Online-Spiel ‘Runescape‘ der britischen Firma Jagex ausgegeben.“ Das habe „ernsthaften finanziellen Schaden“ angerichtet - sowohl bei dem Spieler, als auch seinen Eltern, heißt es im Report.

Auf Anfrage der Parlamentarier haben die Entwickler des Spiels bestätigt, dass es möglich ist, mehr als 5600 Euro in „Runescape“ auszugeben - pro Woche. Wer einige Monate lang in das Spiel „investiert“, kann also tatsächlich enorme Summen für virtuelle Waffen, Rüstungen und anderen Krimskrams ausgeben. Dass nur jeder zehnte Spieler überhaupt kostenpflichtige Mikrotransaktionen in Anspruch nimmt, wird dem verschuldeten Briten dabei kaum ein Trost sein.

 krone.at
krone.at
Loading...
00:00 / 00:00
play_arrow
close
expand_more
Loading...
replay_10
skip_previous
play_arrow
skip_next
forward_10
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
explore
Neue "Stories" entdecken
Beta
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

(Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)
Kreuzworträtsel (Bild: krone.at)
(Bild: krone.at)



Kostenlose Spiele