Acht mal vier

BMW 8er Gran Coupé greift den AMG GT Viertürer an

Motor
19.06.2019 10:11

Sie sind ein bisschen unvernünftig und einfach schön: Die viertürigen Coupés, mit denen die deutschen Premiummarken eine sportlich-elegante Alternative zur etablierten Oberklasse bieten. Erfunden wurde das Segment von Mercedes-Benz mit dem CLS; Audi und BMW zogen mit A7 und 6er Gran Coupé nach. Jetzt wird das Konzept weiter ausgereizt: Auf den viertürigen AMG GT, der eigentlich ein umkarossierter CLS ist, setzt BMW einen selbstbewussten Konter: das 8er Gran Coupé.

(Bild: kmm)

Das neue Modell ist etwas größer geworden als das bisherige 6er Gran Coupé: Stolze 508 Zentimeter misst der Viertürer in der Länge , und mit 193 Zentimetern ist er zudem ungewöhnlich breit ausgefallen. Im Vergleich zum 8er-Coupé wuchs der Radstand um 20 Zentimeter auf 3,02 Meter, die Länge um 23 cm auf mächtige 5,08 Meter.

Die hintere Spur ist breiter als bei jedem anderen BMW. Front und Heck mit ihren aggressiven Luftein- und -auslässen entsprechen weitgehend dem zweitürigen 8er-Coupé, im seitlichen Aufriss profiliert sich das Gran Coupé allerdings mit einer spannenden Neuinterpretation des markentypischen „Hofmeister“-Knicks. Die ultrabreite dritte Bremsleuchte des 6er Gran Coupé ist leider verschwunden. Dafür weinen wir der ebenfalls entfallenen Dachfinne im Haifischflossen-Look keine Träne nach.

Die Extra-Zentimeter, die das 8er Gran Coupé seinem Vorgänger voraus hat, kommen vor allem den Fondpassagieren zugute: Hinten sitzt man jetzt deutlich bequemer und genießt erheblich mehr Kopf- und Beinfreiheit. Der Kofferraum fasst ausreichende 440 Liter bzw. drei der obligatorischen Golfbags; die Rücksitze sind einzeln umklappbar. Zur Chauffeurslimousine taugt das neue Modell bei allem Größenwachstum nicht: Wer im Fond arbeiten oder schlafen muss, ist nach wie vor mit einer Limousine der 7er-Reihe sehr viel besser bedient.

Zum Marktstart gibt es drei Motorisierungen: Im Einstiegsmodell 840i Gran Coupé, das es als einzige Version auch mit Hinterradantrieb gibt, steckt ein 340 PS starker Reihen-Sechszylinder unter der aggressiv gezeichneten Fronthaube. Alternativ dazu gibt es das 840d Gran Coupé mit dem extrem drehmomentstarken und ungemein sparsamen 3,0-Liter-Sechs-Zylinder-Dieselmotor; der Selbstzünder leistet 320 PS. Die Spitze markiert vorerst das M850i Gran Coupé, dessen 4,4-Liter-V8 enorme 530 PS bietet, die bei Bedarf äußerst klangstark zur Geltung kommen. Für die Kraftübertragung sorgt in allen Fällen die hervorragende 8HP-Automatik von ZF.

Später wird es auch ein M8 Grand Coupé geben, das über 600 PS leisten wird und zudem deutlich sportlicher abgestimmt wird. Doch schon die regulären Modelle lassen sich mit Sportdifferential, Aktivlenkung und Wankstabilisierung deutlich schärfen.

Das Cockpit des BMW 8er Gran Coupé vollzieht - genau wie Coupé und Cabriolet - im Vergleich zum 6er einen deutlichen Sprung nach vorn; es bleibt eigenständig, mit Ausnahme der digitalen Instrumentierung, die sich nur wenig von den kleineren Baureihen der Marke unterscheidet. Die Infotainmentsysteme können auf verschiedenste Weise betätigt werden: Wer einen angeregt gestikulierenden 8er-Fahrer erblickt, der ist vermutlich Zeuge des Versuchs, dem Fahrzeug per Gestensteuerung Anweisungen zu erteilen. Gleiches kann auch verbal geschehen - initiiert durch das Kommando „Hey BMW“.

Zu den Innovationen der 8er-Reihe, von denen auch das Gran Coupé profitiert, gehören die Mischbauweise mit Kohlefaser- und Magnesium-Strukturteilen. Und nach Sonnenuntergang durchschneidet, falls beim Kauf spezifiziert, gleißendes Laser-Fahrlicht die Nacht.

Im September steht das neue Modell bei den Händlern - um sich an den eingangs erwähnten Konkurrenzmodellen, aber auch am Porsche Panamera zu messen.

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(Bild: kmm)



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