Shanghai Motorshow

Volkswagen tritt SUV-Lawine in allen Klassen los

Motor
15.04.2019 11:09

Die Welt liebt hochbeinige SUVs, vor allem die Chinesen. Volkswagen, Marktführer im Reich der Mitte, zeigt auf der Autoshow im Shanghai gleich sechs neue Modelle dieser Art. Damit werden die Wolfsburger Ende des nächsten Jahres ein Dutzend SUVs alleine in China im Angebot haben.

(Bild: kmm)

Noch ist Volkswagen mit all seinen Automarken die Nummer eins im größten Automarkt der Welt. Doch in China droht Ungemach. Die Modelle der einheimischen Hersteller, einst als „Reisschüsseln“ verspottet, holen immer mehr auf, haben sich in Technik und Design angepasst. Um den Platz an der Sonne zu verteidigen, setzt VW voll auf die begehrteste Art von Autos, verdoppelt die Anzahl der SUV-Modelle bis Ende nächsten Jahres.

Shanghai, zwei Tage vor Eröffnung der inzwischen wichtigsten Autoausstellung des Jahres: Volkswagen ist in Sonntagslaune und lädt in eine leergeräumte Halle seiner Fabrik in Anting, eine Autostunde von der Millionenmetropole entfernt. „SUV Night“ ist angesagt, ein Kürzel, das gut die Hälfte aller Autokäufer in China begeistert. Nirgendwo ist der Anteil der hochbeinigen Mischungen aus Geländewagen und Kombi so hoch.

Andere Vorlieben in China
Schon mal was von Tayron, Tharu oder Teramont gehört? Das sind alles VW-SUVs, die exklusiv in China für China gebaut werden. Natürlich stammen sie alle von bekannten Modellen wie dem deutschen Tiguan ab. Auch kleinere Autos, wie der T-Roc oder auch das neue Mini-SUV T-Cross sind im Angebot. „Der Unterschied ist vor allem die Dimension. Hier in China sind die Autos in der Regel ein Stück länger als in Europa“, erklärt VW-Vertriebschef Jürgen Stackmann. Dabei kann es um bis zu 20 Zentimeter gehen. Der Grund dafür ist die Lust der Asiaten auf mehr Beinfreiheit auf den hinteren Sitzen. Das gilt auch für das kleinste Modell, den T-Cross, der sich den Unterbau mit dem deutschen VW Polo teilt. Im chinesischen Modell bietet er im Fond fast so viel Raum wie ein Golf.

Doch damit nicht genug. Auf der „SUV Night“ rollten neue, fast serienreife SUVs auf die Bühne, die bis Ende nächsten Jahres die Vorherrschaft der Deutschen und ihrer chinesischen Partnerfirmen sichern sollen. Zu Beispiel ein neues, noch namenloses Riesen-SUV mit fast 5,20 Meter Länge, das sich derzeit noch „VW SMV“ nennt. Es bietet bis zu drei Sitzreihen im Innenraum und ist das größte Modell auf dem berühmten MQB, dem „modularen Querbaukasten“, der vielen Modellen von VW, Audi, Seat oder Skoda als Basis dient.

Coupé-SUV - nur für China
Ein neuer Schönling als Tiguan- oder Tayron-Schwestermodell steht ebenfalls in den Startlöchern. Das „SUV Coupé Concept“ hat ein elegant nach hinten abschwingendes Dach mit einem kleinen Spoiler als Abschluss. VW-Manager Stackmann dämpft alle Hoffnungen, dass das ebenfalls noch unbekannte Auto den Weg gen Europa schafft: „Das wäre bei uns derzeit sicher nur ein Nischenprodukt“. Ähnliches gilt für den Teramont X, der auch mit einer hinteren Schräge daherkommt, aber eine Nummer größer ist. Der normale Teramont gleicht übrigens einem VW-Modell, das in den USA für gut gefüllte Kassen des deutschen Konzerns sorgt. Dort heißt das SUV Atlas, ist nach deutschen Maßstäben mit rund 30.000 Euro fast ein Schnäppchen, aber ebenfalls nicht für die europäischen Märkte gedacht.

VW riskiert also bewusst, dass dank der Globalisierung Begehrlichkeiten in anderen Ländern wie Deutschland entstehen. Hinter vorgehaltener Hand gibt ein VW-Mann zu, dass China als größter und wichtigster Markt nun mal Vorrang habe. So bleibt die SUV-Armada, zu der künftig auch der vollelektrische ID Roomzz zählen wird, vorerst den immer noch autohungrigen Chinesen vorbehalten. Das gilt in gleicher Weise für die auch bei uns angebotene Langversion des Weltbestsellers Tiguan. In China wird er in Kürze auch als Plug-in-Hybrid zu haben sein. Dieser Antrieb mit einer per Steckdose aufladbaren Batterie und einem Verbrennungsmotor ist bei uns noch nicht in Sicht.

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(Bild: kmm)



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