Das bisherige Internet-Protokoll IPv4 ermöglicht nur 3,7 Milliarden IP-Adressen, um jeden Computer im Internet eindeutig zu kennzeichnen. Geplant ist deshalb ein neues Protokoll, IPv6, mit einem nahezu unbegrenzten Adressraum. Netzgeräte wie Router, Switches, Firewalls und Gateways müssten zur Einführung von IPv6 allerdings umgerüstet werden, was mit einmaligen Kosten verbunden ist.
Karrenberg, der auch technischer Leiter beim europäischen Internet-Koordinationszentrum RIPE NCC ist, rief dazu auf, die Umstellung auf IPv6 so bald wie möglich einzuleiten und die erforderlichen Investitionen nicht weiter hinauszuschieben. Es sei absehbar, dass die Verteilung von IP-Adressen mit IPv4 zu einem knappen Gut werde, "am Ende gibt es da immer eine Torschlusspanik".
Vodafone-Projektleiter Johannes Spanier wies darauf hin, dass auch immer mehr Handys internetfähig und somit auf die Zuteilung einer IP-Adresse angewiesen seien. Bislang gebe es nur wenige Handys mit Unterstützung für IPv6, darunter die neueren Nokia-Geräte sowie alle Smartphones mit Windows Mobile ab Version 6.1, so Spanier. Vodafone hat IPv6 in einem Versuchsnetz eingerichtet und plant demnächst erste Tests im realen Mobilfunknetz.
"Im Idealfall darf der Kunde gar nicht merken, dass IPv6 eingeschaltet ist", sagte der Vodafone-Techniker. Auch Thorsten Dahm von Google schloss sich dieser Forderung an. Höchste Priorität bei der Umstellung müsse die Verfügbarkeit der Web-Dienste haben.
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