Irrtum!

Die zehn größten Fitness-Lügen

Gesund
11.07.2007 12:19
Sport ist Mord, Joggen ist schlecht für die Gelenke, eine halbe Stunde Sport ist nutzlos – alles Weisheiten, die wir verinnerlicht haben und deshalb irgendwie glauben. Doch wenn man genau hinschaut, erkennt man: Alles Unsinn! Wir haben für dich die größten Fitness-Irrtümer zusammengestellt.
Irrtum Nr. 1: 
Krafttraining macht dicke Muskeln. 
Viele Frauen trauen sich nicht, Krafttraining zu betreiben - aus Angst, dicke Muskelpakete anzusetzen. Die Bilder von Wettkampf-Bodybuilderinnen sind aber auch zu grauslich! Aber keine Panik: Du bekommst vom Hantelnstemmen keine Bodybuilder-Figur. Das Muskelwachstum ist abhängig vom männlichen Geschlechtshormon Testosteron, das der weibliche Organismus nur in sehr geringen Mengen produziert. Deshalb bekommen Frauen in erster Linie festere Muskeln und ein strafferes Gewebe - und damit eine bessere Figur! 
 
Irrtum Nr. 2: 
Joggen ist schlecht für die Gelenke. 
Zwar werden einige Gelenke Schritt für Schritt mit dem zwei- bis dreifachen Körpergewicht belastet, Joggen verbessert dennoch ihre Funktionsfähigkeit. Der Grund: Es wird mehr Gelenkflüssigkeit produziert, und die wird auch noch dünnflüssiger. Dadurch wird der Knorpel optimal mit Nährstoffen versorgt und bleibt länger in Form. Regelmäßiges Laufen schützt also sogar vor Arthrose. Wer allerdings Übergewicht oder starke X- oder O-Beine hat, sollte zunächst mit Walking beginnen, um die Gelenke langsam an die Belastung zu gewöhnen. 
 
Irrtum Nr. 3: 
Stretching bringt nichts. 
Dieses Gerücht ist wegen einer australischen Studie von 2002 entstanden. Die hat aber lediglich gezeigt, dass Stretching vor oder nach dem Training nicht vor Muskelkater schützt. Generell sind Dehnübungen aber absolut sinnvoll und notwendig. Jeder Sportarzt und Physiotherapeut weiß, dass sich Muskeln nach dem Sport verkürzen, wenn sie nicht gedehnt werden. Die Folge: Wir sind weniger gelenkig und eher steif. Gedehnte Muskeln sind besser durchblutet, werden geschmeidig und regenerieren sich schneller. Wichtig dabei: Jede Dehnübung 20 Sekunden lang, besser zweimal 12 Sekunden lang halten.
 
Irrtum Nr. 4: 
Freizeitsportler brauchen eine spezielle Ernährung. 
Auch wenn es die Werbung und manche Experten behaupten: Freizeitsportler brauchen weder eine spezielle Ernährung noch Nahrungsergänzungsprodukte. Sie sollten sich ernähren wie jeder, der gesund bleiben will: bewusst und vielseitig essen und trinken, viele Kohlenhydrate, Vitamine und Mineralstoffe, mäßig Eiweiß, wenig Fett. Also oft Vollkornbrot, Reis, Nudeln und Kartoffeln, dazu frische Salate, knackiges Gemüse, fettarme Fisch- und Geflügelgerichte, Kräuter und Obst. Und: Viel trinken, um fit, leistungsfähig und konzentriert zu bleiben, am besten gespritzte Fruchtsäfte. Nicht warten, bis du Durst bekommst! 
 
Irrtum Nr. 5: 
Schwangere sollen nicht Sport treiben. 
Moderates Training erhält die Funktionsfähigkeit des Körpers und schadet auch dem Baby nicht. Wer schon vor der Schwangerschaft sportlich aktiv war, muss nicht auf das gewohnte Fitnessprogramm verzichten. Sportarten mit direktem Gegnerkontakt und Leistungssport sind allerdings Tabu. Ebenso Skifahren und Reiten. Empfehlenswert ist leichtes Ausdauertraining, z. B. Walking und sanftes Muskeltraining - vor allem für den Rücken. Sehr gut ist Yoga. Ab dem zweiten Drittel der Schwangerschaft sollten Schwangere ihre Bauchmuskeln aber nicht mehr trainieren. Denn die müssen sich jetzt ausdehnen können, und ein Muskeltraining wirkt dem entgegen. Achtung: Bei einer Risikoschwangerschaft vor dem Sporttreiben auf jeden Fall mit dem Gynäkologen sprechen! 
 
Irrtum Nr. 6: 
Beim Krafttraining müssen die Muskeln weh tun. 
Wer etwas für Fitness und Gesundheit tun will, sollte seine Muskeln sanft trainieren. Mit kleinen Gewichten und vielen Wiederholungen (dreimal 15 bis 25 Wiederholungen) erreichst du am meisten. Sind die Gewichte zu schwer und schmerzen die Muskeln, steigt das Verletzungsrisiko und das Herz-Kreislauf-System wird zu stark belastet. 
 
Irrtum Nr. 7: 
Fettverbrennung setzt erst nach einer halben Stunde ein. 
Der Körper verbraucht von der ersten Minute an Fett. Voraussetzung dafür ist allerdings die richtige Belastungsintensität. Zu schnelles Walken oder Joggen oder Sprints zwischendurch schränken die Fettverbrennung ein, der Körper greift in erster Linie auf die Kohlenhydrat-Reserven zurück. Es gilt die Faustregel: Wer von Anfang an und möglichst viel Fett verbrennen will, sollte sich beim Sport noch unterhalten können. 
 
Irrtum Nr. 8: 
Muskeltraining baut gezielt da Fett ab, wo man's nötig hat. 
Bauch-Beine-Po-Übungen - klingt, als wäre es super gezielt. Doch so einfach ist es nicht. Die Problemzonen sind die hartnäckigsten. Durch Sport und fettarme Ernährung schwindet das Fett am Oberkörper meist schneller als das an Hüften, Oberschenkeln und Hintern. Warum das so ist, darüber wird in der Wissenschaft noch spekuliert. Nur folgendes steht fest: Gezieltes Muskeltraining verbessert die Durchblutung, die Muskeln werden straff, das Bindegewebe wird fester. 
 
Irrtum Nr. 9: 
Einmal pro Woche lohnt sich nicht. 
Das kann man so pauschal nicht sagen. Anfänger kommen schon mit einer Stunde Training pro Woche weiter. Wichtig ist nur: Es muss in dieser Stunde vielpassieren - Herz-Kreislauf-Training, Muskelaufbau, Koordination und Dehnung. Empfehlung: eine halbe Stunde Walking plus kurzem Muskelaufbauprogramm und anschließendem Stretching. 
 
Irrtum Nr. 10: 
Wer abnehmen will, darf nach dem Sport zwei Stunden lang nichts essen. 
Die Fettverbrennung läuft noch etwa zwei Stunden nach dem Training auf Hochtouren. Daran ändert sich aber nichts, wenn du in dieser Zeit etwas isst oder trinkst. Entscheidend ist immer die Kalorien-Bilanz: Wer mehr Energie verbraucht, als er zu sich nimmt, wird auf Dauer schlanker.
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