"Virus erstellt"

US-Wahl manipuliert? Russischer Hacker verhaftet

Web
10.04.2017 06:04

Ein russischer Informatiker ist in Spanien wegen seiner mutmaßlichen Beteiligung an einer Cyber-Kampagne zur Beeinflussung des US-Präsidentschaftswahlkampfs festgenommen worden. Piotr Lewatschow wurde am Freitag am Flughafen in Barcelona in Gewahrsam genommen. Dies sei aufgrund einer "internationalen Beschwerde" erfolgt, wie ein Polizeisprecher am Sonntagabend mitteilte.

Seine Ehefrau Maria Lewatschow sagte dem russischen Sender Russia Today, ihr Mann sei "im Zusammenhang mit Cyberkriminalität auf Verlangen der US-Behörden" festgenommen worden. Die Ermittler hätten ihr gesagt, dass "ein Virus, der anscheinend von meinem Mann erstellt wurde", in Verbindung mit dem Wahlsieg des heutigen US-Präsidenten Donald Trump stehe. Weder die spanische Polizei noch das russische Konsulat konnten diese Angaben bestätigen.

CIA-Bericht: Putin verhalf Trump zum Wahlsieg
Die US-Geheimdienste werfen Russland vor, die US-Präsidentschaftswahl im November durch Hackerangriffe zugunsten von Trump beeinflusst zu haben. Die "Washington Post" berichtete unter Berufung auf eine Einschätzung der CIA, es seien Personen mit Verbindung zur russischen Regierung identifiziert worden, die Tausende gehackte E-Mails etwa vom Wahlkampfkomitee der unterlegenen Kandidatin Hillary Clinton an die Enthüllungsplattform WikiLeaks weitergeleitet hätten. Derartige E-Mails hatten Clinton wiederholt in Erklärungsnot gebracht. Moskau weist die Anschuldigungen zurück. Mitte Jänner war bereits ein weiterer von den USA gesuchter Informatiker in Barcelona festgenommen worden.

Trump kommuniziert nach wie vor unverschlüsselt
Unterdessen kommuniziert Trump laut einem Medienbericht nach wie vor komplett unverschlüsselt und ungesichert auch mit Staatsoberhäuptern und fremden Regierungen. Wie "Politico" berichtet, nutzt der US-Präsident für seine Gespräche keinerlei Infrastruktur, die dafür von der Regierung vorgesehen ist. Die Kommunikationsbehörde des Weißen Hauses sei in die Kommunikation Trumps nicht eingebunden, schreibt das Portal. Es seien bisher keinerlei Kontakte bekannt. Auf diese Weise sei es gut möglich, dass Trumps Gespräche von interessierter Seite abgehört würden.

Einen Großteil seiner öffentlichen Kommunikation wickelt Trump ohnehin gänzlich unverschlüsselt ab: Für seine ebenso leidenschaftliche wie umstrittene Nutzung des Kurznachrichtendienstes Twitter vor allem am frühen Morgen wird Trump viel kritisiert.

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