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Moto Z Play: Lenovos neues Akkuwunder im Test

Elektronik
15.01.2017 09:00

2001 war die Welt noch einfach. Handys konnten vielfach noch nicht mal MP3-Dateien abspielen, dafür hielt der Akku eines Nokia 3310 zehn Tage durch. Heute streamen wir HD-Videos auf unsere Mobiltelefone - und tanken sie so gut wie jede Nacht an der Steckdose. Geräte, bei denen das anders ist, sind rar. Lenovo hat mit dem Moto Z Play ein Smartphone im Sortiment, das eine Arbeitswoche überstehen und modular aufgemotzt werden kann. krone.at hat es getestet.

Mit dem extradünnen, aber etwas teuren Moto Z hat Lenovo im Herbst eine der ersten modularen Smartphone-Reihen eingeführt, das Modell Moto Z Play verstärkt sie nun in der 400-Euro-Klasse. Das Moto Z Play sieht seinem dünnen Vetter von vorn sehr ähnlich, ist aber rund zwei Millimeter dicker und an der Rückseite mit Glas statt Metall überzogen.

Das Innenleben des Moto Z Play sehen Sie hier:

Lenovo Moto Z Play

CPU

Qualcomm Snapdragon 625: 8 x 2 GHz

RAM

3 Gigabyte

Diagonale

5,5 Zoll

Auflösung

1920 x 1080 Pixel (AMOLED)

Speicher

32 Gigabyte

microSD-Slot

bis 2 Terabyte

Hauptkamera

16 Megapixel (F/2.0); Phase-Detection-Autofokus, Laser-Autofokus, Dual-LED-Blitz

Frontkamera

5 Megapixel (F/2.2); LED-Blitz

Funk

LTE, N-WLAN, Bluetooth 4.0, NFC, GPS

Maße

156,4 x 76,4 x 7 Millimeter; 165 Gramm

Akku

3510 mAh (lädt via USB-C)

Extras

Dual-SIM (optional)
Moto-Mod-Magnetanschluss
Fingerscanner

Software

Android 6

Preis

400 Euro

Die Tabelle zeigt: Das Moto Z Play ist in vielerlei Hinsicht etwas schwächer als das Moto Z. Die Auflösung ist geringer, der Prozessor schwächer, der RAM kleiner, der WLAN-Standard älter und die Kamera verzichtet auf optische Bildstabilisierung.

Dafür hat es andere Tugenden: Der nicht austauschbare Akku ist deutlich dicker als beim großen Bruder, der Stromverbrauch geringer. Die Folge: Das Moto Z Play ist ein echtes Akkuwunder.

Verblüffend lange Akkulaufzeit
Im Test kamen wir mit einer Akkuladung selbst bei starker Nutzung zwei volle Tage aus, sparsame User schinden möglicherweise sogar einen dritten Tag aus dem Gerät. Und weil das Moto Z Play über die Moto-Mod-Schnittstelle an der Rückseite noch zusätzlich mit einem optionalen 2000-Milliamperestunden-Zusatzakku betrieben werden kann, lassen sich diese Werte sogar noch erhöhen.

Unter Zuhilfenahme des Zusatzakkus sollten selbst Intensivnutzer drei volle Tage ohne Stromtanken überdauern, sparsame Naturen schaffen es unter Umständen sogar durch die ganze Arbeitswoche. Eine mehr als nur ordentliche Leistung - auch, wenn das Moto Z Play inklusive Zusatzakku ein dickes und schweres Ding ist.

Da trifft es sich gut, dass das Gerät immer erst den Zusatzakku leersaugt, bevor es den integrierten Stromlieferanten antastet. Einmal leer, kann der Zusatzakku im laufenden Betrieb entfernt werden, wodurch sich das Gewicht des Smartphones wieder in normale Bahnen bewegt.

Genug Power, gutes Display, solide Kamera
Abseits seiner Dauerläufer-Qualitäten ist das Moto Z Play ein grundsolides Smartphone der gehobenen Mittelklasse. Die Rechenleistung des Snapdragon-625-Chips reicht gemeinsam mit drei Gigabyte RAM für den Alltag der meisten Nutzer mehr als aus, das AMOLED-Display ist angenehm scharf, glänzt mit sehr guter Schwarzdarstellung und leuchtenden Farben. Die maximale Helligkeit sollte auch für die Nutzung im Freien reichen, die seitliche Ablesbarkeit ist gegeben.

Die leicht aus dem Gehäuse hervorstehende Kamera macht einen sauberen Job und liefert bei guten Lichtverhältnissen detailreiche und scharfe Schnappschüsse. Die Scharfstell- und Auslösezeiten könnten allerdings etwas flotter sein - gerade in Anbetracht dessen, dass das Gerät mit Phase-Detection- und Laser-Autofokus aufwartet. Außerdem kann die Performance im Schlechtlicht nicht ganz mit dem lichtstärkeren Moto Z oder anderen High-End-Geräten mithalten. Erfreulich ist indes der kleine LED-Blitz an der Front, den insbesondere Selfie-Enthusiasten zu schätzen wissen werden.

Solide Ausstattung, Funkstandards nicht taufrisch
Die sonstige Ausstattung des Moto Z Play kann sich sehen lassen: Das Gerät unterstützt microSD-Speicherkarten mit bis zu zwei Terabyte Kapazität, lädt über den neuen USB-C-Anschluss und bietet an der Front einen zuverlässigen und schnellen Fingerscanner zum Entsperren.

Die verfügbaren Funkstandards sind teils nicht mehr ganz taufrisch. Zwar funkt das Gerät über den Datenturbo LTE, im WLAN wird allerdings nur der etwas veraltete N-Standard unterstützt und auch Bluetooth ist mit Version 4.0 nicht mehr ganz taufrisch. Der Kurzdistanzfunk NFC ist trotzdem an Bord.

Ein nettes Extra: Lenovo hat seiner optisch kaum vom Google-Standard abweichenden Android-Interpretation ein paar schlaue Features spendiert. Dazu zählt, dass bei abgeschaltetem Gerät die Uhrzeit angezeigt wird, wenn der verbaute Annäherungssensor anschlägt, oder dass bestimmte Bewegungen - "Schütteln" oder "Hacken" - Funktionen wie Taschenlampe oder Kamera starten. Dass kaum Bloatware vorinstalliert ist, sei softwareseitig ebenfalls positiv erwähnt.

Saubere Verarbeitung, griffiges Cover
In puncto Verarbeitung und Handling hinterlässt das Gerät ebenfalls einen guten Eindruck. Das Chassis mit Metallrahmen und Glasrückseite wirkt wertig, der magnetische Moto-Mod-Anschluss an der Rückseite nimmt neben Zusatz-Hardware wie Lautsprecher, Kamera oder Beamer - mehr dazu hier - auch attraktive Covers auf. Ein griffiges Nylon-Cover liegt bereits bei und sorgt dafür, dass das Gerät trotz seiner Größe gut in der Hand liegt.

Kehrseite des Moto-Mod-Anschlusses: Für die Nutzung in einer Hülle ist das Moto Z Play nur bedingt geeignet, insbesondere die beliebten Flip-Cases sind nur bedingt zu gebrauchen, weil darin der Moto-Mod-Anschluss unzugänglich ist. Erfreulich ist indes, dass im Moto Z Play im Gegensatz zum extradünnen Moto Z genug Platz für einen klassischen Klinkenanschluss verfügbar ist, man also keinen Adapter braucht, um einen Kopfhörer anzuschließen.

Fazit: Auch, wenn manch eine Funkschnittstelle nicht ganz taufrisch ist und das Gerät keinen High-End-Prozessor hat: Lenovo hat mit dem Moto Z Play ein rundes Paket abgeliefert, das insbesondere bei der Akkulaufzeit Maßstäbe setzt - erst recht mit Zusatzakku. Display, Kamera und Rechenleistung sind für den Alltag der allermeisten Nutzer stark genug, mit dem Moto-Mod-Anschluss zur modularen Erweiterung verfügt das Gerät zudem neben seiner Ausdauer noch über ein weiteres echtes Alleinstellungsmerkmal.

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