Zigaretten ade!

So wirst du zum Nichtraucher

Gesund
16.11.2007 15:26
Rauchen schädigt alle Organe. Krebs-, Herzinfarkt- und Hirnschlagrisiko steigen dramatisch, Lunge, Nieren und Augen werden kaputt, die Potenz wird gekillt und das Gedächtnis leidet. Das ist die Botschaft im Klartext, die Wissenschaftler an alle Raucher richten. Gute Nachricht: Behandlung ist heute möglich!

Geschätzte 10.000 Österreicher und Österreicherinnen sterben jährlich an den Folgen der Tabakabhängigkeit. Laut einem aktuellen Bericht in der Fachzeitung "Ärzte-Krone" genügt ein einziger Zug aus der Zigarette, um Schaltstellen im Hirn stundenlang zu blockieren. Damit aber beginnt der Suchtmechanismus...

Fatale Wirkung der Nikotinabhängigkeit
Wie fatal sich Nikotinabhängigkeit aber auf den Organismus auswirkt, haben die Forscher mittlerweile genau untersucht. Schon 1 bis 5 Zigaretten täglich erhöhen das Herzinfarktrisiko um rund 40 Prozent, 6 bis 10 Zigaretten verdoppeln es sogar. Wer mehr als 40 Zigaretten raucht, erhöht sein Infarktrisiko um das Zehnfache.

Bis zu 25 Prozent aller Schlaganfälle beruhen auf dem Rauchen. Frauen sind durch die Pille stärker gefährdet. Interessant: Für Passivraucher ist die Gefahr nicht viel geringer!

Dass Rauchen die Lungen schwerstens beeinträchtigt, ist ein logischer Schluss. Auch Krebs zählt zu den allseits bekannten Folgen. Rund 35 Prozent aller Krebstodesfälle werden schließlich durch Rauchwaren verschuldet. Betroffen sind dadurch fast alle Organe: Neben der Lunge auch Kehlkopf, Mundboden, Rachen, Speiseröhre, Magen, Bauchspeicheldrüse, Harnblase, Gebärmutterhals, um nur einige gut dokumentierte Beispiele zu nennen.

Tabakkonsum bringt zudem das Liebesleben um. Immerhin 20 Prozent aller Raucher haben Erektionsstörungen. Aber auch Frauen leiden erwiesenermaßen durch Zigaretten an sexuellen Funktionsstörungen.

Rauchen ist der bisher einzige bekannte und vermeidbare Risikofaktor für die altersbedingte Makuladegeneration (AMD). Unzählige Menschen erblinden dadurch weltweit.

Rauchen fördert schließlich die Entstehung der Alzheimer-Krankheit und lässt die intellektuelle Leistungskraft viel früher absinken. Man zerstört seine Gehirnfunktionen...

Therapie am besten „maßgeschneidert“
Zum Glück hat die Wissenschaft auch mit optimistischen Daten aufzuwarten. Wer mit dem Rauchen aufhört, hat in meist sehr gute Chancen, nach einiger Zeit wieder in die Ausgangsposition zurückzukehren. Er hat irgendwann wieder dasselbe Erkrankungsrisiko wie ein Nichtraucher.

Prof. Dr. Otto M. Lesch, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Suchtmedizin, kann beste Erfahrungen mit typgerechter, also "maßgeschneiderter" Behandlung nachweisen. Er setzt auf eine Kombination aus Psychotherapie und Medikamenten.

Raucher und Raucherinnen lassen sich in verschiedene Typen einteilen. Prof. Dr. Michael Kunze, Leiter des Institutes für Sozialmedizin an der Wiener Universität: "Es ist dadurch für die Ärzte möglich, eine optimal angepasste Behandlung anzubieten."

Medikamentös hat sich einiges getan. Die bewährten Nikotinersatzpräparate werden sinnvoll durch Arzneimittel mit anderen Wirkansätzen ergänzt. So ist es heute machbar, im Körper die Schaltstellen (Rezeptoren) für Nikotin zu beeinflussen. Das wirkt der Sucht entgegen. Gute Erfahrungen gibt es auch mit bestimmten Antidepressiva. Der Einsatz einer Substanz gegen Epilepsie gegen Tabakabhängigkeit wird gerade untersucht.

Zu den Eckpfeilern der Raucherbehandlung gehört unbedingt der ärztliche Rat, aufzuhören. Dadurch fühlen sich immerhin bis zu 30 Prozent der Betroffenen motiviert, es zu versuchen.

Wichtig sind weiters Diagnostik und Geduld! Sozialmediziner Kunze: "Das Rauchverhalten zu ändern, braucht Zeit. Sehr wirkungsvoll ist das Hervorheben von Verbesserungen. Mein Appell: Wenn ein Raucher in Ihrer Umgebung aufhören will - loben, loben und wieder loben!"

Dr. Claudia Uhlir
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