Vorbildliche Aktion

Opel will realistischere Normverbräuche angeben

Motor
19.12.2015 15:29

Volkswagen hat in der Schummelaffäre nicht nur den eigenen Ruf, sondern auch den der gesamten Autoindustrie beschädigt. Das setzt die Branche jetzt und in Zukunft noch mehr unter Druck. Ein anderer deutscher Hersteller reagiert nun.

(Bild: kmm)

Opel will ab April kommenden Jahres neben den offiziellen Angaben zu Verbrauch und CO2-Ausstoß freiwillig auch die Verbrauchswerte nach dem erst für 2017 vorgesehenen WLTP-Zyklus angegeben. Dieser Test wird zwar ebenfalls unter Laborbedingungen durchgeführt, ist aber zumindest ein wenig realistischer als die Angaben nach der derzeit in der EU gültigen NEFZ-Norm. Gestartet wird mit dem neuen Astra, anschließend soll das Verfahren auch auf die anderen Modelle ausgeweitet werden.

Der Prüfzyklus "Worldwide Harmonized Lights Vehicles Test Procedures" (WLTP) basiert im Vergleich zum Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) auf strikteren Prüfvorgaben und orientiert sich stärker am realen Geschehen auf der Straße. Unter anderem wird länger und schneller gefahren, außerdem soll das Fahrzeuggewicht stärker berücksichtigt werden. Nach EU-Plänen wird die NEFZ-Prüfnorm in Europa ab 2017 durch WLTP ersetzt.

Außerdem will Opel künftig die sogenannte SCR-Technologie (also die Abgasreinigung mittels Harnstoff bzw. Adblue) zur Reduktion von Stickoxiden verbessern. Davon verspricht sich der Hersteller Fortschritte beim Emissionsausstoß im realen Straßenverkehr. Ab Sommer sollen die Verbesserungen in der Produktion umgesetzt werden. Dann will Opel auch eine Serviceaktion starten, bei der insgesamt 43.000 Besitzer eines Zafira Tourer, Insignia und Cascada angeschrieben werden. Die Fahrzeuge erhalten dann kostenlos eine neue verbesserte Software. Künftig will der Hersteller SCR als Hauptabgasreinigungssystem für Euro-6-Diesel nutzen.

Opel reagiert mit diesen Maßnahmen zum einen auf Vorwürfe, die Fahrzeuge würden im realen Straßenverkehr deutlich höhere Emissionen produzieren als vorgegeben. Im Oktober waren bei einem Zafira während einer realen Fahrt in Straßenverkehr bis zu 17-fach höhere Stickoxid-Emissionen als erlaubt festgestellt worden. Zum anderen ist es auch ein Vorgriff auf die zu erwartenden Verschärfungen der Testbedingungen. So soll der sogenannte RDE-Standard (Real Drive Emissions) die derzeitigen Testmethoden erweitern.

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(Bild: kmm)



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