Der heckgetriebene Huracán GT3 ist der erste GT3-Rennwagen, der direkt aus dem Werk in Sant'Agatha Bolognese stammt, und ist auf 35 Stück limitiert, davon gehen kaum mehr als zehn nach Europa. Die zwei HB-Racing-Boliden kommen von Lamborghini Wien, der hier gezeigte trägt die Seriennummer 5.
So klingt der Lamborghini Huracán GT3:
Was man hier hört, ist der 610 PS starke V10-Motor. Der wird auch im Serienfahrzeug Huracán LP 610-4 eingesetzt, dort allerdings mit Allradantrieb und auch ansonsten mit gänzlich anderen Komponenten wie Auspuffanlage, Fahrwerk etc.
Im Rennbetrieb kommt er allerdings nicht annähernd auf die Leistung. Schuld daran ist das GT3-Reglement mit der Vorschrift der "Balance of Performance", die diese Art Rennserie überhaupt erst ermöglicht. Dort nehmen Fahrzeuge mehrerer Hersteller teil, die grundsätzlich eine sehr unterschiedliche Leistung und ein ebensolches Gewicht aufweisen. Damit die alle unter halbwegs vergleichbaren Verhältnissen gegeneinander antreten können, wird die Leistung mithilfe von Ansaugluftmengenbegrenzern und Extra-Gewicht auf ein Level reguliert. Mindestens wiegt der Huracán GT3 1230 kg, fahrfertig, aber mit leerem 120-Liter-Tank.
Bisher war HB Racing übrigens mit dem Porsche 911 GT3 sehr erfolgreich, der mit rund 500 PS leistungsmäßig allerdings im Vergleich ganz unten angesiedelt ist. "Das heißt, man fährt immer voll am Limit und hat dementsprechend viel Verschleiß", verrät Teamchef Dietmar Hirsch. Es mache einfach einen Unterschied, ob man einen Motor immer voll tritt oder praktisch mit Standgas fahre. Und das ist - überspitzt dargestellt - bei starken, für das Rennen gedrosselten Fahrzeugen der Fall. "Da hält dann zum Beispiel auch ein Getriebe viel länger, und natürlich macht es auch einen Unterschied, ob eine Getrieberevision dann 40.000 oder nur 20.000 Euro kostet."
Auch auf den Reifenverschleiß wirkt sich das aus. "Dazu kommt, dass der Porsche durch sein Heckmotor-Konzept schwieriger zu fahren ist", ergänzt Hirsch. Auch die Aerodynamik sei deutlich besser und liefere viel mehr Abtrieb. Nicht zu unterschätzen sei auch der Unterschied, "ob man als Rennteam die Nummer 147 oder die Nummer drei, vier oder fünf" bei einem Hersteller ist.
Kaufen kann den Lamborghini Huracán GT3 nicht jeder so einfach, auch wenn er 369.000 plus Steuern auf den Tisch des Hauses in Wien 23 blättert (wo man dieses Jahr sogar einen Lamborghini Veneno um 2,6 Millionen Euro verkauft hat). Er geht nur an ausgesuchte Rennteams. Ein Fahrerlebnis damit ist aber möglich - bei vom "HB Racing"-Team veranstalteten Trackdays. Mehr dazu im Internet unter hb-racing.at.
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