Die Aktie sprang am Donnerstag daher um rund zwölf Prozent in die Höhe. Die Anleger störte auch nicht, dass der Umsatz mit einem Plus von 15 Prozent auf 29,33 Milliarden Dollar die Marktprognosen verfehlte.
Im Quartal davor hatte unter anderem eine Abschreibung auf das gefloppte erste Amazon-Smartphone Fire Phone die Bilanz verhagelt. Das Ergebnis war ein Verlust von 437 Millionen Dollar, der die Investoren schockierte.
Wenig Gewinn wegen großer Investitionen
Amazon investiert traditionell massiv in den Ausbau des Geschäfts und fährt deshalb bestenfalls schmale Gewinne ein. So wurden allein im vergangenen Jahr 1,3 Milliarden Dollar in den hauseigenen Video-Streamingdienst gesteckt, wie Amazons Chef und Gründer Jeff Bezos erklärte.
Für die Versandkosten im Abo-Service Prime habe Amazon Milliarden ausgegeben. Prime-Kunden zahlen keine Versandgebühren und bekommen Zugang zu ausgewählten Musik- und Video-Inhalten. Analysten diskutieren darüber, ob Amazons Kosten für das Prime-Programm zu hoch sind. Amazon verweist darauf, dass Prime-Kunden mehr Umsatz bringen.
Immer mehr Kunden nutzen Amazon Prime
Der Konzern nennt keine genauere Zahl der Prime-Mitglieder. Bezos gab nun lediglich bekannt, das sie im vergangenen Jahr um 53 Prozent gestiegen sei - auf einer Basis von Dutzenden Millionen.
Im gesamten Jahr gab es nach dem schlechten dritten Quartal trotz der schwarzen Zahlen zum Jahresausklang einen Verlust von 241 Millionen Dollar. Das Jahr 2013 hatte Amazon noch mit einem Gewinn von 274 Millionen Dollar abgeschlossen.
Die Prognose für das laufende Quartal fiel verhalten aus. Amazon rechnet mit einem operativen Ergebnis zwischen einem Verlust von 450 Millionen Dollar und einem Gewinn von 50 Millionen Dollar.
Wenig Einblick in Amazons Cloud-Geschäfte
Amazon ist neben dem Einzelhandels-Geschäft einer der weltgrößten Anbieter von Cloud-Infrastruktur. Auch dieses Geschäft braucht hohe Investitionen etwa in Rechenzentren. Die Investoren bekamen bisher kaum Einblick in die Entwicklung dieses Amazon-Bereichs. Nun soll künftig der Umsatz des Cloud-Geschäfts einzeln ausgewiesen werden. Zudem hieß es, die Sparte habe eine Million Kunden.
Der weltgrößte Internethändler steht unter dem Druck der Anleger, trotz der hohen Ausgaben für neue Technik und Angebote Profite zu erwirtschaften. Amazon hat in den vergangenen Jahren in eine Reihe von Projekten investiert. Das Unternehmen experimentiert auch mit der Auslieferung von Waren per Drohne.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.