"Roter Stern"

Nordkorea kopiert Apples MacOS-Betriebssystem

Digital
06.02.2014 12:19
Das abgeschottete Nordkorea setzt beim Betrieb seiner Computer seit geraumer Zeit auf eine eigene Linux-Variante namens "Roter Stern". Imitierte das Betriebssystem bislang das Aussehen von Windows, scheint man im Reich des Diktators Kim Jong Un nun auf den Apple-Geschmack gekommen zu sein. Die neueste Variante von "Roter Stern" sieht nämlich Apples MacOS X täuschend ähnlich.

Normalerweise ist "Roter Stern" ein gut gehütetes nordkoreanisches Geheimnis, das nur selten die Landesgrenzen hinter sich lässt. Einem US-Informatiker, der vergangenes Jahr einige Zeit lang an der Universität Pjöngjang unterrichtet hat, ist es zu verdanken, dass eine Kopie von "Roter Stern" das Land verlassen hat. Er hatte die Software nach seinem Lehrauftrag mit in die USA gebracht.

Wie der Blog "Northkoreatech" berichtet, unterscheidet sich die Version aus dem Jahr 2013 ganz erheblich von einer älteren Variante, die 2010 von einem russischen Studenten aus dem Land geschmuggelt worden war. Sah die Version aus dem Jahr 2010 noch sehr stark nach Windows aus (siehe Bild 3), erinnert die neuere Variante nun frappierend an Apples MacOS.

Sogar Dateimanager abgekupfert
So steht am unteren Bildschirmrand ganz wie bei Apple-Computern nun ein "Dock" bereit. Und auch die Schaltflächen zum Minimieren, Maximieren und Schließen entsprechen sowohl in puncto Aussehen als auch in puncto Anordnung dem Apple-Vorbild. Selbst der Dateimanager (Bild 2) ist von Apple abgekupfert, stellt die IT-Website "WinFuture" fest.

Unter der Haube arbeitet eine von nordkoreanischen Informatikern angepasste Version von Linux. Während man sich bei der Oberfläche an jener eines US-Unternehmens orientierte, wurden andere Bestandteile des Betriebssystems an die örtlichen nordkoreanischen Anforderungen angepasst. So soll der Kalender etwa das Jahr 103 statt 2014 anzeigen. Der Grund: In Nordkorea beginnt die Zeitrechnung mit der Geburt von Kim Il Sung, dem Großvater des jetzigen Machthabers Kim Jong Un.

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